Für die U23 steht am Donnerstag schon das letzte Auswärtsspiel der Hinrunde an. An Allerheiligen tritt „Hoffe zwo“ beim amtierenden Meister 1.FC Saarbrücken an. Die vor der Saison von vielen als Topfavorit gehandelten Saarländer hinken ihren eigenen Ansprüchen noch ein wenig hinterher und müssen daher punkten. Das hat allerdings im Völklinger Ausweichstadion des FCS auch die TSG vor.
DAS SAGT DER TRAINER
Gemischte Gefühle hat TSG-Cheftrainer Marco Wildersinn beim Blick auf die Bilanz der zurückliegenden Wochen. Zwar ist seine Mannschaft seit vier Spielen ungeschlagen, allerdings holte sie aus den vergangenen fünf Partien auch nur einen Sieg. Zuletzt gab es ein 0:0 gegen die U23 des SC Freiburg. „In dem Spiel haben wir gegen Ende kräftemäßig ein wenig abgebaut, da wir einige angeschlagene Spieler hatten. Aber Freiburg war an diesem Tag auch ein guter Gegner.“
Positiv aufgefallen ist Wildersinn die Entwicklung der Defensivleistung seiner Truppe: „Da haben wir uns definitiv gesteigert, denn wir haben insgesamt viel besser verteidigt als in den Spielen zuvor. Dafür haben wir aber gegen Freiburg zu wenige Chancen herausgespielt.“
Beim 1.FC Saarbrücken soll nun die Balance aus einer offensiv und defensiv zufriedenstellenden Leistung wieder besser stimmen. Einfach wird es gegen das im vergangenen Jahr die Liga klar dominierende Teams aus dem Saarland aber ganz sicher nicht, weiß auch Wildersinn. „In der Breite hat Saarbrücken einen sehr gut besetzten Kader.“
Die Abgänge der beiden Toptorjäger Kevin Behrens (SV Sandhausen) und Patrick Schmidt (1.FC Heidenheim) haben dem Team von Trainer Dirk Lottner jedoch anfangs zu schaffen gemacht, glaubt Wildersinn. „Dadurch ist das Gesamtkonstrukt der Mannschaft vielleicht etwas durcheinandergeraten. Bis sich das wieder findet, kann es schon mal ein wenig dauern. Das hat man an den ersten Spielen gesehen. Nun sind sie schon etwas hinter dem Waldhof, aber natürlich wollen sie nach wie vor Erster werden. Dafür dürfen sie sich aber gegen uns keine Blöße geben und stehen daher unter Druck.“
Seinem Team traut Wildersinn durchaus zu, am Donnerstagabend mit Punkten im Gepäck den Heimweg anzutreten: „In der vergangenen Saison haben wir zwei Mal 1:1 gespielt und auch diese Saison sind wir wieder für was gut.“
DAS PERSONAL
Das sechsköpfige Lazarett der U23 hat sich auf ein fünfköpfiges verkleinert. Torhüter Sebastian Gessl ist wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und strebt eine Rückkehr in den Spieltagskader an. Nach wie vor pausieren müssen die drei Langzeitverletzten Tim Wöhrle (Wadenbeinbruch), Tim Hüttl (Kreuzbandriss) und Isa Doğan (Schulterverletzung) sowie Corey Lee Anton und Rui-Jorge Monteiro-Mendes, die beide mit Knieproblemen zu kämpfen haben.
Somit stehen Wildersinn für die Partie am Donnerstag aus seinem Kader noch 18 gesunde Spieler zur Verfügung. Ob diese 18 auch im Mannschaftsbus nach Saarbrücken sitzen oder es noch Verstärkungen aus dem Profikader gibt, entscheidet sich erst kurzfristig.
DER GEGNER
Jeweils 19 Treffer steuerten die beiden Saarbrücker Topstürmer der vergangenen Saison, Patrick Schmidt und Kevin Behrens, zur Meisterschaft des FCS bei. Durch den Abgang der beiden Torjäger in die Zweite Liga entstand also ein großes Loch, das Saarbrückens Sportdirektor, der ehemalige U23-Spieler Marcus Mann, jedoch mit klangvollen Namen stopfte: So kam José Pierre Vunguidica vom Zweitligisten SV Sandhausen. Außerdem verstärkten Fabian Eisele vom FSV Zwickau und Marcel Carl vom FC-Astoria Walldorf die Offensivabteilung des FCS. Mit Benjamin Kessel stieß zudem ein Verteidiger mit Bundesligaerfahrung zum Team des 119-fachen Bundesligaspielers Dirk Lottner.
Trotz der qualitativ hochwertigen Neuzugänge hinkt der FCS von Anfang an den eigenen Ansprüchen hinterher. Die Meisterschaft war das erklärte Ziel, doch durch die fast makellose Runde des SV Waldhof Mannheim und den durchwachsenen Saarbrücker Start findet sich die Lottner-Truppe aktuell nur im erweiterten Verfolgerfeld der Waldhöfer wieder. Zehn Punkte beträgt der Rückstand auf Platz eins bereits und die Mannheimer machen noch nicht den Eindruck, als ob sie demnächst in eine Schwächephase geraten würden.
Zwar zählen mit Fabian Eisele und Gilian Jurcher (Germania Halberstadt) zwei Neuzugänge zu den Toptorjägern des FCS, doch die Bilanz von vier Treffern nach 15 Spieltagen sind noch nicht mit der Quote ihrer Vorgänger zu vergleichen. Behrens und Schmidt hatten vor einem Jahr zum gleichen Zeitpunkt schließlich schon jeweils zehn Mal getroffen.
SERIEN UND BISHERIGE DUELLE
Die TSG hat das letzte Mal vor knapp fünf Wochen verloren. Danach war „Hoffe zwo“ vier Mal in Folge nicht zu schlagen. Gleiches gilt für Saarbrücken, dessen letzte Niederlage ebenfalls knapp fünf Wochen zurückliegt. Während die TSG jedoch von den vier unbesiegten Partien nur eine gewann, feierte der FCS gegen Elversberg, Waldorf und Mainz II zunächst drei Siege in Folge, ehe es am vergangenen Wochenende in Ulm ein 1:1 gab.
Die Hälfte der Duelle zwischen der U23 der TSG und der ersten Mannschaft des 1.FC Saarbrücken gingen zwar an die Saarländer, aber von den vergangenen drei Partien verlor die TSG keine einzige. Mit Prince Osei Owusu spielt jedoch der Spieler, der in der vergangenen Saison mit seinen beiden Toren jeweils die 1:1-Unentschieden sicherte, inzwischen in der Zweiten Liga bei Arminia Bielefeld. Kandidaten für Owusus Nachfolge als Saarbrücken-Schreck gibt es jedoch genug im Kader der U23.
DIE LAGE DER LIGA
Vorne marschiert weiterhin der SV Waldhof Mannheim davon. Der einzige Klub, der den Kurpfälzern aktuell noch folgen kann, ist der TSV Steinbach, der vor allem defensiv eine Macht ist und in 15 Partien erst neun Gegentore kassiert hat. Für Saarbrücken, Ulm und Homburg ist der Abstand auf die Tabellenspitze fast schon etwas zu groß.
Im Abstiegskampf geht es indes eng zu. Durch die Siege von Eintracht Stadtallendorf und Hessen Dreieich sind auch Teams wie Mainz 05 II, der FSV Frankfurt oder der VfB Stuttgart II wieder in Gefahr geraten, auf einen der definitiven Abstiegsplätze zu fallen.
1.FC Saarbrücken – TSG 1899 Hoffenheim II
Donnerstag, 1. November, 14 Uhr, Hermann-Neuberger-Stadion, Völklingen
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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