Schule am Giebel holte erstmals Expertin der Sparkasse Kraichgau zum Thema Kredit in Unterricht
(zg) Kredite seien mit Vorsicht zu genießen, meint ein Schüler. „Wegen der Zinsen.“ Nicole Tillmann, Schulbeauftragte der Sparkasse Kraichgau, gibt ihm Recht: „Man muss sich rund um das Thema Kredit auskennen.“ Und genau deshalb ist sie an diesem Morgen in der Schule am Giebel in Sinsheim-Steinsfurt, um den Schülern der neunten Klasse die Zusammenhänge von Kredit und Überschuldung zu erklären. „Kredite erfüllen nur ihren Zweck, wenn sie problemlos zurückgezahlt werden können“, sagt Nicole Tillmann, „nicht aber um sich grenzenlos Wünsche zu erfüllen.“ Wer ständig mehr ausgebe, als er einnehme, stehe schnell vor einem kaum mehr zu bewältigenden Schuldenberg.
Axel Lehn, Lehrer des Wahlpflichtfachs Wirtschaft und Informationstechnik, nickt. Immer wieder erlebe man, dass junge Menschen Kaufverträge abschlössen, sich aber der finanziellen Verantwortung dafür gar nicht bewusst seien. „Deshalb ist Überschuldung ein wichtiges Thema für die Schüler.“ In den beiden Unterrichtsstunden der Schulbeauftragten der Sparkasse Kraichgau stecke ein Mehrwert für die Schüler: Einerseits in der Ergänzung zum Lehrplan, um die Neuntklässler darauf vorzubereiten, was auf sie zukommt, wenn sie in der Ausbildung Geld verdienen, wenn sie selbst ihre Rechnungen bezahlen müssen oder sich eine eigene Wohnung oder ein Auto anschaffen wollen. Andererseits in der Abwechslung, die ein externer Referent mit sich bringe. „Die Expertin der Sparkasse Kraichgau wird von den Schülern ganz anders wahr genommen als ein Lehrer, was sie sagt, hat Hand und Fuß, denn es kommt mitten aus ihrem Berufsalltag.“
Kreditfähigkeit, – arten und Ratenzusammensetzung erklärt Nicole Tillmann den Jugendlichen ebenso wie die Schufa, die deutsche Wirtschaftsauskunftei, deren Aufgabe es ist, Finanzdienstleister vor Kreditausfällen zu schützen. Anhand einer Haushaltsanalyse berechnet sie mit den Schülern, was sie so alles zum Leben brauchen: von den Mietkosten über Versicherungen, Auto, Handy, Ernährung und Bekleidung bis hin zur Freizeit.
Außerdem zeigt die Schulbeauftragte den Schülern was passiert, wenn man seine Schulden nicht mehr zurückzahlen kann und plötzlich überschuldet ist. Zeigt, welche gravierenden Folgen Zwangsvollstreckung und Verbraucherinsolvenz haben. „Viele junge Menschen leiden Jahre lang unter ihren Schulden, manche tragen diesen finanziellen Fehlstart ihr Leben lang mit sich herum“, betont Nicole Tillmann. Deshalb sei es wichtig, seine Finanzen immer im Blick zu haben und jeden Monat etwas zu sparen.
Übrigens: Der Finanzpass wurde von der Deutschen Unesco-Kommission als Teil des Nationalen Aktionsplans der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ aufgenommen. Diese Unterrichtsreihe reicht von der Grundschule bis zur Sekundarstufe zwei und lässt wirtschaftliche Zusammenhänge für Schüler transparent werden, um sie zu aufmerksamen und vorausschauenden Konsumenten zu machen.
Quelle: Sparkasse Kraichgau