Ehrenamts-Aktion
(zg) Bereits einige Wochen vor der Einführung der Maskenpflicht in Baden-Württemberg meldete sich eine engagierte Ehrenamtliche bei der Ehrenamtsakademie mit einem Vorschlag: Wie wäre es, Alltagsmasken zu nähen und sozialen Einrichtungen zur Verfügung zu stellen? Dr. Maria Bitenc, Inge Baumgärtner und Frederik Böna von der Freiwilligenbörse Sinsheim fanden sofort Gefallen an der Idee. Kurz zuvor hatte dieses Team aus dem Amt für Bildung, Familie und Soziales die Aktion „Sinsheim hält zusammen“ ins Leben gerufen. Unter diesem Motto kaufen Freiwillige für Nachbarn ein, die dies zur Vermeidung gesundheitlicher Risiken zurzeit nicht selbst tun können und wollen.
Aus der Näh-Idee hat sich eine tolle Sinsheimer Ehrenamts-Aktion ent¬wickelt. Insgesamt 21 Näherinnen und ein Näher haben in den letzten Wochen über 1.000 Masken für mehrere soziale Einrichtungen in Sinsheim genäht. Mit dabei waren Hobbynäherinnen aus Sinsheim und Umgebung, aber auch Personen wie Frau Rahimi und Herr Julankumar, die in der Vergangenheit bereits im Iran bzw. in Sri Lanka mit Nähen ihr Geld verdient haben.
Nach dem Aufruf zum Masken nähen standen die Telefone bald nicht mehr still. Immer mehr Sins¬heimer Bürger boten ihre Hilfe an und erklärten sich dazu bereit, Masken zu nähen oder dringend benötigte Materialien wie Stoff, Gummilitze, Draht und Nähgarn zur Ver¬fügung zu stellen. Gummilitze war zeitweise Mangelware und überall ausverkauft, was besondere Aktionen und Kreativität erforderte. So wurden die Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung beispielsweise um einen Blick in ihr privates Nähkästchen gebeten. Dank dieser Spenden und der tatkräftigen Unterstützung eines Sinsheimer Kaufmanns ging die Aktion weiter und konnte helfen, den Mangel an Masken abzubauen.
Inzwischen hat sich die Situation deutlich entschärft. Es gibt wieder Gummilitze zu kaufen, die verschiedenen Einrichtungen in Sinsheim sind weitestgehend mit Masken eingedeckt und die Bevölkerung hat die Qual der Wahl beim Maskenkauf. Somit entspannt sich die Lage für die Näherinnen und den Näher. Vorerst wird weiterproduziert, sodass keine Knappheit mehr entstehen kann.
Quelle: Stadt Sinsheim