Wie der Übergang aus der Kindertagesstätte in die Schule gelingt: Workshop der Leiterinnen im lokalen Bildungsnetzwerk Sinsheim
(zg) Am Mittwoch, den 25.11.2015 waren die Leiterinnen der Sinsheimer Kindertagesstätten zu einem Workshop im lokalen Bildungsnetzwerk eingeladen. Im Musiksaal der Schule am Großen Wald Hoffenheim war ausreichend Raum und Zeit, um über Übergänge im Kindesalter nachzudenken und in kleinen Gruppen ins Gespräch zu kommen. Für jedes Kind bedeutet es einen großen Schritt, in den Kindergarten und später in die Schule zu kommen. Dabei sind Erzieherinnen, Eltern und Lehrer als Bildungspartner und Begleiter gefragt. Kontrovers wurde diskutiert, inwieweit wir unseren Kindern Brüche zumuten dürfen und welche Maßnahmen zu einem erfolgreichen Übergang in Schule und Beruf beitragen. „Nur ein kleiner Teil der Erstklässler ist von Anfang an fähig, dem Unterricht in der Schule zu folgen“, berichtet Stefanie Sosa y Fink über die Bildungssituation in Deutschland. „Manches Entwicklungsdefizit kann dabei durch die Arbeit von Vereinen, Kirchen, Musikschulen und den Kindertagesstätten ausgeglichen werden. Derlei Bildungsangebote tragen zur Persönlichkeitsentwicklung der Kinder bei. Dieser Umstand wird in der Zukunft immer wichtiger werden, wenn Bildungsungerechtigkeiten ausgeglichen werden sollen.“ Die Leiterinnen arbeiten schon jetzt in ihren lokalen Bildungsnetzen mit einer Vielzahl von Kooperationspartnern, wie z.B. dem Roten Kreuz, dem Sängerbund, der Dreschgemeinschaft, dem Obst- und Gartenbauverein, den Inklusionsbegleiterinnen, der Feuerwehr sowie Anpfiff ins Leben e.V. zusammen. Ausbaufähig erscheint den Verantwortlichen der Kontakt zu Kinderärzten, Sportvereinen und männlichen Vorbildern, die sich in die Erziehung und Bildung der Kinder einbringen.
Begleitet und moderiert wurden die Diskussionsrunden von Carmen Eckert-Leutz, Daniela Barth, Bettina Richter-Kluge und Markus Bosler. Wichtige Erfahrungswerte der Leiterinnen in der Zusammenarbeit mit Kooperationslehrern, Eltern und Fachberatungsstellen konnten auf diese Weise festgehalten und in der Runde geteilt werden. Ein interessanter Bericht über das fachliche Angebot des Arbeitskreis „Entwicklung unterstützen“ durch Frau Katja Kümmerlin-Müller und Frau Sabine Tüser rundeten den Workshop ab. Die elf Teilnehmerinnen aus kirchlichen, städtischen und freien Kindertagesstätten sowie aus dem Steinsberg-Schulkindergarten bewerteten die Veranstaltung mit „sehr gut“ und schätzen dabei besonders die Vernetzung untereinander und die Informationen über das lokale Bildungsnetzwerk. Das Kinder- und Jugendreferat dankt allen Teilnehmerinnen und freut sich über fünf neue Einrichtungen, die die Vielfalt des Bildungsnetzes bereichern.