Umsatz mit Lebensmitteln real um 9,0 % gestiegen, Umsatz mit Nichtlebensmitteln real um 12,2 % gefallen
Die Corona-Krise prägt die Konjunkturdaten für den Einzelhandel. Aufgrund der Geschäftsschließungen sind die Umsätze in einzelnen Einzelhandelsbranchen stark eingebrochen. Gleichzeitig sorgte die starke Nachfrage nach Gütern des täglichen Bedarfs zu erhöhten Umsätzen etwa in Supermärkten oder Apotheken.
Der Umsatz des Einzelhandels in Baden-Württemberg lag im März 2020 real, das heißt preisbereinigt, um 4,2 % unter dem des Vorjahresmonats. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Landesamtes sanken die Umsätze nominal, das heißt nicht preisbereinigt, um 3,0 %. Zum Vergleich: Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes setzten die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland im März 2020 real 2,8 % und nominal 1,5 % weniger um als im Vorjahresmonat. Die Geschäfte in Baden-Württemberg hatten, sofern nicht von den staatlich verfügten Schließungen betroffen, sowohl im März 2019 als auch im März 2020 an 26 Tagen geöffnet.
Der Einzelhandel mit Lebensmitteln setzte real 9,0 % und nominal 11,9 % mehr um als im März 2019. Die Nachfrage im Einzelhandel mit Lebensmitteln bleibt damit weiterhin besonders hoch, profitierte aber nicht zuletzt von den Geschäftsschließungen in der Gastronomie.
Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln lagen die Umsätze im März 2020 real sowie nominal um 12,2 % unter denen des Vorjahresmonats.
Von Januar bis März 2020 setzte der Einzelhandel in Baden-Württemberg preisbereinigt 0,9 % und nicht preisbereinigt 2,2 % mehr um als im Vorjahreszeitraum.
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Hinweis
Die Konjunkturdaten für den Einzelhandel werden alle 5 Jahre auf ein neues Basisjahr umgestellt. Mit der Veröffentlichung der Ergebnisse ab dem Berichtsmonat Januar 2018 beziehen sich alle Daten der monatlichen Konjunkturerhebung im Einzelhandel auf das neue Basisjahr 2015 (zuvor Basisjahr 2010).
Methodik der monatlichen Konjunkturerhebung im Einzelhandel
Die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder führen im Handel jährliche und monatliche Erhebungen durch. Der Erhebungsbereich der Handelsstatistiken umfasst den Wirtschaftsabschnitt G »Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen« mit den Abteilungen 45 (Kfz-Handel), 46 (Großhandel) und 47 (Einzelhandel) nach der aktuellen Klassifikation der Wirtschaftszweige von 2008.
Die in dieser Veröffentlichung vorgelegten Ergebnisse zu den Umsätzen im Einzelhandel basieren auf der Monatserhebung im Einzelhandel. Für die monatliche Erhebung im Einzelhandel werden Unternehmen befragt, die nach den Ergebnissen der Jahreserhebung im Handel, einer Stichprobenbefragung bei maximal 8,5 % der Handelsunternehmen in Deutschland, einen Jahresumsatz von mehr als 250 000 Euro hatten.
Die Stichprobe für die Jahres- und Monatserhebung im Handel wird jährlich aktualisiert. Hierzu wird – soweit methodisch möglich – jedes Jahr ein Sechstel der in der Stichprobe befindlichen Unternehmen gegen neue Unternehmen ausgetauscht (jährliche Stichprobenrotation). Durch die jährliche Aktualisierung der Stichprobe wird die Repräsentativität der Daten erhöht, wodurch die Datenqualität und die Konjunkturbeobachtung am aktuellen Rand verbessert werden. Die letzte Aktualisierung der Stichprobe fand zum Berichtsmonat Juli 2019 statt.
Die Ergebnisse zu Umsätzen im Einzelhandel in Baden-Württemberg werden jeweils 6 Wochen nach Monatsabschluss veröffentlicht. Die Berechnung der nominalen Messzahlen erfolgt mit Umsätzen ohne Mehrwertsteuer in den jeweiligen Preisen. Die zur Ermittlung der realen Messzahlen verwendeten Preisindizes basieren auf Verkaufspreisen des Jahres 2015 einschließlich Mehrwertsteuer. Bei den Ergebnissen zu den Umsätzen im Einzelhandel handelt es sich um vorläufige Ergebnisse.
- Themenbereich: Handel und Dienstleistungen/Binnenhandel
- Konjunkturspiegel
- Statistische Berichte: Binnenhandel
Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg