Die ersten Proben in den neun Badeseen des Rhein-Neckar-Kreises bescheinigen eine ausgezeichnete Wasserqualität
(zg) Nicht nur die Sonne strahlt derzeit am Himmel, auch Albert Karras hat im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis allen Grund zum Strahlen: „Die Werte in den neun Badeseen im Rhein-Neckar-Kreis sind ausgezeichnet“, freut sich der Mitarbeiter im Gesundheitsamt. Karras prüft für das Gesundheitsamt des Kreises während der Badesaison die Wasserqualität der neun Badeseen, die im Landkreis als offizielle Badegewässer ausgewiesen sind.
Nun liegen die Ergebnisse der ersten Probenahme von Mitte Mai 2017 vor. Nach der Beurteilung des Landesgesundheitsamtes in Stuttgart, wohin die Proben zur genauen Untersuchung verschickt werden, waren alle mikrobiologischen Befunde nicht zu beanstanden. Folgenden Badeseen im Rhein-Neckar-Kreis werden in der Badegewässerkarte Baden- Württemberg mit „ausgezeichneter Qualität“ gelistet (in alphabetischer Reihenfolge): Altlußheim (Blausee), Brühl (Kollerinsel), Heddesheim (Badesee), Hemsbach (Wiesensee), Ketsch (Hohwiesensee), St. Leon-Rot (Badesee), Weinheim (Waidsee und FKK-See Miramar). Der Walldorfer Badesee ist mit einer „ausreichenden Wasserqualität“ aufgeführt.
„Bei allen neun Seen wurden bei der ersten Messung 2017 sehr gute Messwerte festgestellt, sodass von einer ausgezeichneten Wasserqualität gesprochen werden kann“, erklärt Albert Karras. Die strengen Anforderungen der Badegewässerverordnung Baden-Württemberg und die Vorgaben der Europäischen Union (EU) seien damit erfüllt. Um während der Sommermonate die hygienisch einwandfreie Wasserqualität zu gewährleisten, nimmt Karras bis in den September hinein alle zwei Wochen zusammen mit Sarah-Vanessa Samuelsen, die im Landratsamt eine Ausbildung zur Hygienekontrolleurin absolviert, Wasserproben der Badeseen.
„Kontrollieren öfter und umfassender als es die EU vorschreibt“ Dabei stellen die beiden Mitarbeiter des Gesundheitsamtes zusätzlich den pH-Wert, die Sichttiefe, den Sauerstoffgehalt sowie die exakte Luft- und Wassertemperatur der Badegewässer fest. Die Wasserproben werden im Labor des Landesgesundheitsamtes Stuttgart auf Indikatorparameter (der Bakterien Escherichia coli und Enterokokken) untersucht. Innerhalb weniger Tage liegen die exakten Ergebnisse dann dem Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises vor, das anhand der Werte gegebenenfalls weitere Maßnahmen treffen kann. „Wir kontrollieren öfter und umfassender als es die EU vorschreibt“, betont Karras. Die zusätzlich untersuchten Parameter seien nämlich sehr hilfreich bei der Analyse, wenn ein Badesee mal nicht die gewünschte Wasserqualität aufweisen sollte.
Die EU-Richtlinie, nach der ein Badegewässer im Hinblick auf die Wasserqualität der letzten vier Jahre bewertet wird, hält er für problematisch: „Wenn ein See mal in einem Jahr Probleme mit Verunreinigungen gehabt hat, schlägt sich das auch noch drei Jahre später in der Bewertung wieder – auch wenn die Werte in den Jahren danach ausgezeichnet sind.“ Das meiste Kopfzerbrechen bereiten den Betreibern von Badeseen übrigens die Hinterlassenschaften von Wasservögeln, die das Wasser mit Fäkalbakterien verunreinigen.
Aktuelle Werte im Internet abrufbar
Interessierte können alle Werte und einzelne Messergebnisse auf der Website der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz unter der Adresse www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/12521<http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/12521> abrufen. Dort finden sich auch Informationen über das Beurteilungsverfahren der Badeseen und eine Liste aller überwachten Badestellen in Baden-Württemberg. Für die Badeseen im Rhein-Neckar-Kreis sind die aktuellen Werte der ersten Messung am 16. Mai bereits eingetragen.