1000 Euro der Sparkasse Kraichgau für neues Projekt der Theodor-Heuss-Schule „selbstbewusst & selbstbestimmt“
„Bitte geh‘ mir aus dem Weg“, der Grundschüler holt alles aus seiner Stimme heraus. Interessiert schaut sich Wolfgang Vasicek, Marktbereichsleiter der Sparkasse in Sinsheim (links), das Projekt der Theodor-Heuss-Schule an.
(zg) „Bitte geh‘ mir aus dem Weg“, der kleine Junge versucht, alles aus seiner Stimme herauszuholen. Und schaut seinem großen Gegenüber fest in die Augen. Emanuel Giuliano ist zufrieden, macht den Weg frei. Was hier nur ein Rollenspiel ist, kann ganz schnell Realität werden. Ein Fremder, der den Jungen vom Spielplatz in sein Auto holen will; ein Gleichaltriger, der seinem Mitschüler auf dem Schulhof das Smartphone abnehmen möchte. Gefahrensituationen, auf die das Kollegium der Theodor-Heuss-Schule Sinsheim frühzeitig reagieren will. „Unsere Kinder stark machen – selbstbewusst und selbstbestimmt“ heißt deshalb ein neues Projekt, das allen Zweitklässlern Mut und Courage vermitteln soll, um sich gegen andere, gegen Bedrängnis zu wehren. „Wir wollen unsere Kinder auf verschiedene Gefahren vorbereiten und ihnen zeigen, wie sie sich verhalten müssen“, sagt Schulsozialarbeiterin Dorothea Volkert. Organisiert wird das Projekt von Emanuel Giuliano, Coolness- und Deeskalationstrainer von „Cool Double X“, der bereits seit sieben Jahren Coolness-Kurse an der Schule gibt.
Die Kinder sollen lernen, zwischen spielerischem Gerangel unter Freunden und echter Bedrohung zu unterscheiden, sagt Giuliano. „Situationen erkennen, richtig einschätzen und bewältigen sind ein Schwerpunkt des Projekts.“ Entscheidend sei das ureigene Bauchgefühl, das einem sage, dass eine Situation, dass die Nähe eines anderen unangenehm ist. Deshalb spielt der Anti-Agressivitäts-Trainer verschiedene Begebenheiten mit den Zweitklässlern durch: der Fremde auf der Straße, ein Mitschüler im Klassenzimmer. Egal wo, egal wer – jedes Kind soll sein Recht einfordern, wenn ihm jemand zu nahe kommt. Das freilich ohne Eskalation. Sprache und Stimme seien da besonders wichtig, so Giuliano. Und der direkte Blickkontakt. Wer selbstbewusst auftrete, signalisiere seinem Gegenüber, dass er sich nicht unterkriegen lasse.
Doch nicht nur Körpersprache und Verhaltensweisen trainieren die Jungen und Mädchen. Vielmehr geht es auch darum, wo sie Hilfe holen können – sprich wo es in Sinsheim so genannte Notinseln gibt. „Schaut euch schon jetzt überall um, wo ihr das Notinsel-Symbol seht, auf dem Schulweg, auf dem Weg zum Sportplatz“, appelliert Giuliano an die Kinder, „damit ihr im Notfall wisst, wo ihr hin könnt.“
Schnell beobachtet Schulsozialarbeiterin Volkert, wie bei den Mädchen und Jungen das Selbstbewusstsein wächst, wie sie an ihrer Körpersprache arbeiten und neue Fähigkeiten für sich entdecken. „Wir sind sehr dankbar, dass uns die Sparkasse Kraichgau bei diesem Projekt mit 1000 Euro unterstützt“, sagt Dorothea Volkert, „sonst wäre es gar nicht möglich, dass über 100 Grundschulkinder daran teilnehmen.“ Diese ebenso beeindruckende wie wichtige Selbstschutz-Initiative für die Kinder der Theodor-Heuss gehe eindeutig über das Alltägliche hinaus, so Wolfgang Vasicek, Marktbereichsleiter der Sparkasse in Sinsheim. „Wir als Sparkasse Kraichgau fühlen uns für die Menschen unserer Region, insbesondere für Kinder und Jugendliche, verantwortlich, und deshalb ist es für selbstverständlich, die Schulen bei solchen Projekten zu unterstützen.“
Quelle: Sparkasse Kraichgau
