(zg) Der Landschaftserhaltungsverband (LEV) Rhein-Neckar e.V. und seine Mitglieder (u.a. 44 Kommunen aus dem Rhein-Neckar-Kreis) setzen seit 2014 gemeinsam naturschutzfachliche Maßnahmen um. Diese sind vor allem Landschaftspflegemaßnahmen, aber auch spezielle Artenschutzmaßnahmen, wie für das Rebhuhn, die Äskulapnatter oder für Vogel- und Fledermausarten über die jährliche Nisthilfenaktion. Dabei erhalten die LEV-Mitglieder Nisthilfen für Vögel und Lebensraumstätten für Fledermäuse gestellt, um diese an öffentliche Gebäude anzubringen und damit auch als gutes Beispiel für die Bevölkerung voranzugehen. Wichtig dabei ist, dass die Nisthilfen fachgerecht angebracht (Schutz vor Witterung oder Marder und Katzen) und vor allem einmal jährlich gereinigt werden müssen. Gerade in Nestern von Vögeln können sich Milben und Bakterien sammeln, die das Überleben der Vogelküken beeinträchtigen können.
Das Anbringen von Nisthilfen für Meisen, Star und Co. ist im geeigneten Umfeld eine förderliche Maßnahme zur Schaffung notwendiger Neststandorte. Auch Fledermäuse profitieren vom Aufhängen von speziellen Höhlen oder Flachkästen. Durch das Vorhandensein von Vögeln und Fledermäusen in unseren Siedlungen und Naturräumen werden neben der Förderung der Artenvielfalt gleichzeitig wichtige Ökosystemdienstleistungen erfüllt. So spielen unsere Vögel und Fledermäuse eine entscheidende Rolle als Insektenvertilger im Naturhaushalt.
Auch der NABU Hockenheim sowie die Gemeinde Altlußheim haben Unterstützung für Vögel und Fledermäuse erhalten. In Altlußheim hängt der ortskundige Jäger Herr Reinhardt aus dem Hegering Hockenheim diverse Fledermauskästen auf, um unseren heimischen Fledermausarten (z. B. Kleiner Abendsegler) Schlaf- und Ruheplätzen anzubieten. Deren natürliche Lebensräume wie Baumhöhlen oder Unterschlupfmöglichkeiten an Häusern oder Scheunen sind in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Auch der NABU Hockenheim hat diverse Nisthilfen für Vögel, wie z. B. den Trauerschnäpper, erhalten. Einige Nisthilfen werden davon an örtlichen Schulen angebracht. Diese dienen zum einem als Brutmöglichkeit für die Vögel, aber auch als umweltsensibilisierende Maßnahme. Schülern soll daran aufgezeigt werden, weswegen Nisthilfen notwendig sind und wie diese von der Vogelwelt genutzt werden.
Jede Vogelart hat unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum, weswegen Nisthilfen auch darauf abgestimmt werden müssen. Nisthilfen unterscheiden sich z.B. in ihrem Fluglochdurchmesser oder ihrer Konstruktion. Im Internet gibt es verschiedene Anleitungen für den Eigenbau von Nisthilfen sowie Lebensraumstätten und ihrer optimalen Platzierung am Baum. Auch Sie können aktiv werden: Stücken Sie beispielsweise ihren Haus- und Nutzgarten mit einer Nisthilfe für Höhlen- oder Halbhöhlenbrüter oder einem Fledermausflachkasten aus. Auch eine Zufütterung mit geeignetem Vogelfutter kann hilfreich sein, denn gerade im Winterhalbjahr kann das Futterangebot in der Natur beschränkt sein.
Bei Fragen und/oder Anregungen können Sie sich gern mit dem Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar e.V. unter Tel.: 07261 – 9466 5393 in Verbindung setzen.
Quelle: Katrin Naumann