(zg) Das Handwerk ist dringend auf Fachkräfte angewiesen und will die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zügig voranbringen. Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) begrüßt deshalb verbindliche Qualitätsstandards für eine rhythmisierte Ganztagesschule, wie sie Kultusministerin Susanne Eisenmann heute (18.06.) als Ergebnis des Fachtages Ganztagesschule vorstellte. Darüber hinaus bekräftigte Hauptgeschäftsführer Oskar Vogel die Forderung nach einem verlässlichen Angebot an fünf Wochentagen: „Und dies möglichst bis 17 Uhr, alles andere geht an der Lebenswirklichkeit vieler junger Familien vorbei.“
Eine Umsetzung an drei oder vier Tagen werde der Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht gerecht und gehe an den Anforderungen der Wirtschaft vorbei, sagte Vogel weiter. Damit könnten weder die Eltern noch die Wirtschaft etwas anfangen. Freiwillige Angebote stellten Schulen vor Planungsschwierigkeiten, auch könne die pädagogische Qualität der Nachmittagsangebote kaum gewährleistet werden.
Die verlässliche Ganztagesschule sei Basis für mehr Bildungsgerechtigkeit und gleichzeitig ein Motor der pädagogischen Entwicklung. Vogel: „Kinder brauchen Zeit und die Möglichkeit, ihre Begabungen zu entwickeln.“ Schon heute finde der Unterricht an G 8-Gymnasien in späteren Schuljahren in bis zu 36 Wochenstunden statt. Rechne man Hausaufgaben und Klassenarbeitsvorbereitungen hinzu, hätten Schüler eine 45- bis 50-Stundenwoche zu absolvieren. Die Ganztagesschule könne viel Druck herausnehmen und die Familien entlasten. Bedingung sei natürlich, dass die Schule „ein pädagogisch hochwertiges Angebot bereithält, das dem Anspruch an schulische Bildung und persönliche Entwicklung gerecht wird“.
Vogel hob positiv hervor, dass in Folge des zurückliegenden Ganztagsgipfels die Weiterentwicklung der Ganztagesschule unter dem Aspekt der Qualität sowie grundlegender Herausforderungen, wie etwa der Inklusion, in den Blick genommen werde.
Quelle: Eva Hauser