Die TSG bleibt auch nach dem achten Spieltag der Saison 2014/15 ungeschlagen. In einem intensiven Spiel mit vielen Chancen auf beiden Seiten, erkämpfte sich die Gisdol-Elf beim Hamburger SV einen Punkt. Anthony Modeste und Pierre-Michel Lasogga trafen noch vor der Pause.
Taktik und Personal:
Zwei Wochen sind seit dem letzten Bundesliga-Spiel der TSG vergangen, viele Länderspiele wurden absolviert. Für Markus Gisdol war das aber kein Grund für tiefgreifende Veränderungen. Einzig im Sturm rotierte der TSG-Cheftrainer wieder – Anthony Modeste ersetzte dort Adam Szalai.
Dahinter das zuletzt gewohnte Bild. Für den Offensivwirbel waren Kevin Volland, Roberto Firmino und Tarik Elyounoussi zuständig, dahinter sicherten Pirmin Schwegler und Eugen Polanski auf der Doppelsechs ab, die Viererkette bestand einmal mehr aus Sebastian Rudy, Tobias Strobl, Niklas Süle und Andreas Beck. Im Tor? Natürlich Oliver Baumann. Warum sollte man auch viel ändern, wenn man nach sieben Spieltagen noch ungeschlagen ist…
Auch taktisch änderte sich bei der TSG wenig. Offensiv das gewohnte 4-2-3-1, das in der Verteidigung zum 4-4-2 oder 4-4-1-1 wurde. Dabei zogen sich Volland und Elyounoussi neben die beiden „Sechser“ zurück und Firmino rückte an Modestes Seite oder orientierte sich einige Meter hinter den Franzosen.
Der Spielfilm:
6. Minute: Einmal kurz Luft holen. Rafael van der Vaart bekommt das Leder 18 Meter vor dem Tor auf dem starken Linken serviert und zieht ab. Beck grätscht dazwischen und blockt das Leder. Wichtig.
10. Minute: Da war mehr drin. Die TSG schaltet über Modeste blitzschnell um und erwischt den HSV völlig ungeordnet. Der letzte Pass fehlt in Strafraumnähe dann aber noch. Genau so kann es gehen. Die TSG-Offensive sorgt für Wirbel.
15. Minute: Modeste. Tunnel. Drin. 1:0 für die TSG. Schlagwort: Umschaltspiel. Strobl erobert das Leder gegen Holtby, Schwegler schickt den Franzosen in die Gasse und der behält die Nerven. So schön, so „einfach“.
21. Minute: Fast das 2:0 für die TSG. Drobny muss beim Kopfball von Niklas Süle einen unfassbaren Reflex auspacken, um den HSV im Spiel zu halten. Firminos Fallrückzieher-Nachschuss geht daneben.
22. Minute: Oliver Baumann hält die Führung fest. Zweimal in 30 Sekunden. Erst gegen van der Vaart aus fünf Metern, dann gegen Müller aus 20. Zwei Glanztaten. Bärenstark.
34. Minute: Plötzlich steht es 1:1. Die TSG verliert den Ball im Aufbauspiel und der HSV spielt schnell in die Spitze. Lasogga ist schließlich im Eins-gegen-Eins mit Baumann eiskalt und trifft. Das Spiel hatte sich gerade beruhigt, die TSG alles im Griff. Scheinbar. So schnell kann es gehen.
43. Minute: Tief Luft holen. Westermann kommt nach einer Ecke zum Kopfball. Das Leder streicht Zentimeter am langen Pfosten vorbei.
45. Minute: Drobny hält den HSV im Spiel. Was für eine Rettungstat gegen Elyounoussi. Der wird brilliant von Volland bedient, verzögert quer laufend im Fünf-Meter-Raum und zieht dann mit rechts ab. Drobny hat die Hände oben. Wahnsinn. Was für eine Chance. Elyounoussi macht eigentlich alles richtig.
55. Minute: Was für ein Pech für die TSG. Firmino zieht aus 27 Metern ab. Was für eine Fackel. Drobny ist nur Zuschauer, aber das Leder klatscht an den Pfosten. Der war unhaltbar.
64. Minute: Lasogga zieht volley aus 12 Metern ab, Baumann hält, muss aber prallen lassen. Dann pariert der Keeper ganz stark gegen den nachsetzenden Müller. Der Keeper rettet das Unentschieden.
67. Minute: Wieder strahlt Lasogga Gefahr aus. Diesmal nimmt der Stürmer per Freistoß Maß. Von der linken Strafraumecke trifft er das Außennetz. Da hat nicht viel gefehlt. Durchatmen, tief durchatmen.
75. Minute: Der eingewechselte Schipplock haut den Ball vom rechten Flügel flach in den Strafraum. Drobny lässt das Leder prallen und Volland fehlt im Zentrum nur ein Schritt. Aiaiai.
79. Minute: Immer wieder Lasogga. Der Hamburger Torschütze nagelt das Leder aus 23 Metern an die Latte. Was für ein Strich.
83. Minute: Teufelskerl. Wahnsinn. Baumann pariert gegen Stieber aus zehn Metern. Der ist völlig frei und zieht mit links ab. Was für eine Parade.
Die Szene(n) des Spiels: Baumanns Glanzparaden
Oliver Baumann hielt sich gegen den HSV in einen Rausch. Gegen van der Vaart, Lasogga, zweimal Müller und Stieber hielt er jeweils grandios. Mit dem Fuß, den Händen, dem Körper. Er brachte ein Körperteil an den Ball. Nur beim Gegentor war sogar der überragende Keeper chancenlos.
Die Zahl des Spiels: 9
Es kann in diesem Fall keine andere Zahl geben. Die TSG bleibt durch den Punktgewinn in Hamburg auch im neunten Bundesligaspiel nacheinander ungeschlagen. VEREINSREKORD. Mehr muss man nicht sagen.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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