Dr. Jens Brandenburg und FDP-Fraktion des Kreistages zu Gast bei der Sinsheimer Jugendeinrichtung
Einen eindrücklichen Einblick in die unterschiedlichen Bereiche des Stift Sunnisheim, das bereits seit über 130 Jahren zur Jugendhilfe genutzt wird, erhielten der Parlamentarische Staatssekretär und Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Brandenburg (FDP) sowie die Mitglieder der FDP-Fraktion im Kreistag Rhein-Neckar. Uwe Gerbich-Demmer, Geschäftsführer der vom Rhein-Neckar-Kreis getragenen Jugendhilfeeinrichtung, führte die Gäste durch das Anwesen auf dem Michaelsberg und betonte dabei, wie facettenreich die Kinder- und Jugendhilfe dort ist. Claudia Felden, FDP-Fraktionsvorsitzende im Kreisrat, lobte die für den Rhein-Neckar-Kreis so wichtige Arbeit und dass das Stift mittlerweile auf soliden Finanzen stehe.
Denn die Arbeit des Stifts ist weitreichend: Die Einrichtung besteht nicht nur aus verschiedenen Schulzweigen mit einem besonderen Fokus auf Sonderpädagogik, sondern verfügt unter anderem auch über Möglichkeiten des betreuten Wohnens, handwerkliche Ausbildungsplätze und psychologischer Betreuung. Auch Brandenburg zeigte sich beeindruckt: „Einrichtungen wie diese sind enorm wichtig für individuelle Bildungschancen. Denn in manchen Fällen sind andere Schulen mit der Vielfalt des Förderbedarfs überfordert.“ Er verwies darauf, dass die Bundesregierung die Jugendhilfe stärke und beispielsweise bei der Digitalisierung und damit auch der Entbürokratisierung von Jugendhilfearbeit unterstütze. Den Mitarbeitenden des Stifts dankte er für ihren großen persönlichen Einsatz.
Geschäftsführer Gerbich-Demmer kam zudem auf das Thema Fachkräftemangel zu sprechen: „Wir haben wegen des hohen Betreuungsaufwands einen großen Bedarf an Fachkräften. Gerade bei der Traumabewältigungsarbeit ist es schwer an Personal zu kommen.“ Gleichzeitig ist das Stift aber auch ein Ort, der dem Arbeitskräftemangel entgegenwirkt: Angeboten werden Ausbildungsplätze in der Gärtnerei, der Bäckerei und der Tischlerei. In diesem Zusammenhang erwähnte der FDP-Abgeordnete eine gesetzliche Änderung, die ihm besonders am Herzen gelegen habe: Seit 2023 dürfen junge Menschen, die in einer Jugendhilfe-Einrichtung oder in einer Pflegefamilie leben, ihre selbstverdienten Einkünfte beispielsweise aus einem Ferienjob komplett behalten. Zuvor mussten sie teils bis zu 75% davon an das Jugendamt abgeben. Das habe die Ampelkoalition auf Initiative der FDP nun geändert. Denn schon früh sollten junge Menschen lernen, dass sich Anstrengung lohnt.
Quelle: Dr. Jens Brandenburg