Grundschulleitungen im Gespräch mit Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann (CDU) und Dr. Albrecht Schütte MdL
(zg) Anlässlich Ihres Besuches im Wahlkreis des Sinsheimer Abgeordneten Dr. Albrecht Schütte (CDU) tauschte sich Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann intensiv in einem direkten Gespräch mit Grundschulrektorinnen und Grundschulrektoren in der HäuselGrundschule in Zuzenhausen aus.
Ein Thema, das vor dem Gespräch für Unruhe sorgte, war das Gutachten des Rechnungshofes. Die Prüfer hatten aus Ressourcengründen auch das Thema „kleine Grundschulen“ aufgegriffen. Die Ministerin konnte die Anwesenden beruhigen und erklärte, „Kurze Beine – kurze Wege“ sei ein zentraler bildungspolitischer Grundsatz, der für sie nicht zur Disposition stehe. Auch Albrecht Schütte sprach sich ganz klar für den Erhalt kleiner Grundschulen aus. „Gerade als Mitglied im Finanzausschuss weiß ich, dass man nicht nur auf die Kosten schauen darf. Die Vorteile für die Attraktivität der Orte im Ländlichen Raum und die guten Bildungsergebnisse aufgrund kleiner Bildungseinheiten sind um ein vielfältiges wichtiger als eine theoretisch berechnete Einspargröße.“
Auf sehr viel Lob trafen die von Kultusministerin Eisenmann zusätzlich eingeführten Deutsch- und Mathematikstunden an den Grundschulen. Hierdurch könne man die Kinder gerade in diesen zentralen Bereichen von Anfang an deutlich besser als vorher fördern. In der Diskussion gab es zwischen den Schulleitungen unterschiedliche Ansichten in der Frage, wie mit den durch den Wegfall des Englisch-Unterrichts frei werdenden Stunden in Klasse 1 und 2 umzugehen sei. Klar sei, so die Ministerin, dass diese Stunden eins zu eins an den Schulen verbleiben. Priorität habe die Vermittlung von Kompetenzen in den Bereichen Lesen, Schreiben und Rechnen. Aber auch anderer besonderer Förderbedarf könne in diesen Stunden angegangen werden, wenn es entsprechende Gremienbeschlüsse der Schule gebe.
Erhebliches Verbesserungspotential sahen die Teilnehmenden in Bezug auf die Kommunikation von Kindergärten, Gesundheitsämtern, Grundschulen und weiterführenden Schulen an den diversen Schnittstellen. Nur dann könnten Stärken ebenso wie Förderbedarf möglichst gut erkannt werden und die jungen Menschen passgenau gefördert werden.
Ein weiterer Punkt, der aus der Runde angesprochen wurde, war das Abschneiden der baden-württembergischen Schülerinnen und Schüler bei den Vergleichsarbeiten in der Schule (VERA), bei denen unter anderem der Lernstand in Bezug auf Lesen und Schreiben erfasst werden. „Bundesweite Vergleichsarbeiten sind sinnvoll, die Aufgaben müssen aber zu den Bildungsplänen der Länder passen“, so die Ministerin.
Klar erkannt habe sie, so Eisenmann, dass die Schulleitungen gestärkt werden müssten. Dazu erarbeite man ein Konzept zur Stärkung der Schulleitungen. Ziel sei es, die Position der Schulleitung attraktiver zu machen und die Rektorinnen und Rektoren zu entlasten. Angestrebt werde auch eine bessere Besoldung der Schulleiterinnen und Schulleiter an vielen Grundschulen. Sie sei dankbar für die tolle Arbeit, die an den Schulen im Land geleistet werde, ergänzte die Ministerin. Zum Abschluss lobte sie das Format der Gesprächsrunde: „Durch diese Art von Rückmeldung erfahre ich direkt, wo es Schwierigkeiten gibt und wo die Verwaltung weiterhelfen kann.“ Man könne nicht alle Wünsche erfüllen, sehr gerne nehme sie aber die Anregungen mit.
Quelle: Christine Hargang