Fehlstellungen der Füße sind schon fast zur Volkskrankheit geworden. Am bekanntesten ist wohl der Spreizzeh, auch als Hallux valgus bezeichnet. Die Ursache ist fast immer die gleiche: Betroffene tragen über einen langen Zeitraum die falschen Schuhe. „Falsch“ bedeutet dabei in den meisten Fällen nicht zu groß oder zu klein, sondern zu eng.
Zwar gelten enge Schuhe insbesondere in der Damenmode als schick, doch die gesundheitlichen Auswirkungen sind teils verheerend. Insbesondere die Zehen sind von drückenden Schuhen betroffen und können sich im Laufe der Zeit verschieben. Bei einem Hallux valgus nimmt die Fehlstellung deutliche Ausmaße an: Hierbei schiebt sich der große Zeh unter die anderen Zehen, was zur Folge hat, dass Betroffene beim Auftreten große Schmerzen verspüren. Ein Arztbesuch ist dann unabdingbar. In den meisten Fällen helfen spezielle Einlagen, doch wer einen Hallux valgus lange unbehandelt lässt, riskiert bleibende Schäden. Im schlimmsten Fall hilft dann nur eine Operation.
Wie kann man einer Fußfehlstellung vorbeugen?
Damit es gar nicht erst zu einer Fußfehlstellung kommt, sollte man vor allem zwei Dinge beachten.
Zum einen gilt es, nach Möglichkeit nur solche Schuhe zu tragen, in denen die Füße ausreichend Bewegungsfreiheit haben. Wie bereits erwähnt, ist es besonders wichtig, dass sie seitlich nicht zu eng sind, damit die Zehen nicht gequetscht werden. Eine gute Anlaufstelle sind spezielle Anbieter von orthopädischen Hallux-Schuhen aller Art – von Sneakern über Slipper bis zu Stiefeletten.
Zum anderen sollte man so oft wie möglich barfuß laufen, damit der Fuß atmen kann und die Muskeln gleichmäßig trainiert werden. Zudem wirkt sich häufiges Barfußlaufen positiv auf die Haut aus – je öfter man auf Schuhe verzichtet, desto glatter und gesünder ist die Haut. Auch der Rücken profitiert von gesunden Füßen: Schuhsohlen blocken die Fußsohlenreflexe, sodass natürliche Bewegungsabläufe mehr und mehr verkümmern. Beim Barfußlaufen hingegen nimmt man automatisch eine geradere Haltung ein. Insbesondere wenn frau High Heels trägt, ist das genaue Gegenteil der Fall: Hierbei wird der Fuß in eine derart unnatürliche Position gepresst, dass Bänder und Rückenmuskulatur besonders in Mitleidenschaft gezogen werden – von den Zehen, auf die sich der Großteil des Körpergewichts verlagert und die zusammengepresst werden, ganz zu schweigen. Einen speziellen Barfußweg findet man in der Region zum Beispiel auf dem 2,5 Kilometer langen Sinnenpfad in Neckargemünd.
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