Handwerk im Land erwartet erfolgreichen Endspurt
(zg) Die außenpolitische Unsicherheit lässt das baden-württembergische Handwerk kalt: Die Betriebe sind sogar noch etwas zufriedener als vor einem Jahr. Auch wenn bei Umsatz und Auslastung die Einschätzungen etwas verhaltener wurden, erwartet der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) einen erfolgreichen Endspurt. „Für das Schlussquartal überwiegt großer Optimismus“, teilte Hauptgeschäftsführer Oskar Vogel mit.
Im dritten Quartal bezeichneten in der BWHT-Konjunkturumfrage, bei der 1.500 Betriebe befragt wurden, fast zwei Drittel der Unternehmen ihre Geschäftslage als gut (Vorjahr: 61%). Insbesondere Bäcker, Fleischer oder auch Friseure zeigen sich innerhalb eines Jahres deutlich zufriedener: In den Gruppen Nahrungsmittelhandwerke und Dienstleistungshandwerke hatten mehr als die Hälfte der Betriebsinhaber (54%) ein gutes Quartal hinter sich, vor einem Jahr waren es jeweils rund neun Prozentpunkte weniger. Dennoch: Bei den harten Fakten gingen die Positivmeldungen etwas zurück: So gaben nur noch 29 Prozent der Betriebe an, dass sie ihren Umsatz steigern konnten. Im Vorjahresquartal konnten diese Frage noch 35 Prozent der Betriebe bejahen. Im Kfz-Gewerbe verzeichnete jeder vierte Betrieb Umsatzeinbußen. Vor allem die private Nachfrage nach Fahrzeugen schwächelt in diesem Jahr. Nur bei den Dienstleistungshandwerkern berichteten mehr Betriebe als im Vorjahresquartal von gestiegenen Umsätzen.
Von Zukunftsangst oder gar Krisenstimmung vor dem Hintergrund der politischen Unsicherheiten jedoch keine Spur: Fast 70 Prozent der Befragten erwarten ein gutes Schlussquartal, etwas mehr sogar als im Vorjahr (64%). Nur sechs Prozent sind pessimistisch. Knapp 40 Prozent der Betriebe erwarten eine Umsatzsteigerung. Im Nahrungsmittelhandwerk, das offenbar mit einem exzellenten Weihnachtsgeschäft rechnet, sind es sogar 60 Prozent. Trotz Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung hat das Handwerk im dritten Quartal Beschäftigung aufgebaut und will dies auch im nächsten Quartal tun. Allen voran wollen die gewerblichen Dienstleister (Metallbau, Feinwerkmechanik) Personal einstellen. Unterm Strich geht das Handwerk mittlerweile von einem kleinen Beschäftigungsplus für das Jahr 2014 aus.
Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.