Nach dem 4:0-Heimsieg gegen RB Leipzig am 14. Bundesliga-Spieltag muss die TSG am 15. Spieltag zu Aufsteiger Hannover 96. Das Team von Andre Breitenreiter steht mit 19 Punkten auf Rang zehn der Tabelle, hatte in den vergangenen Wochen aber eine schwächere Phase. Julian Nagelsmann und achtzehn99.de blicken dennoch auf ein schwieriges Auswärtsspiel voraus.
JULIAN NAGELSMANN ÜBER…
… den Gegner.
„Zumindest was die Grundordnung angeht sind die Hannoveraner unberechenbar. Ihre Idee mit Ball und ihre Defensive sind vorhersehbarer. Defensiv spielen sie sehr mannorientiert. Sie versuchen, viel auf den Gegner auszulegen und stellen sich um, sobald der Gegner dies auch tut – das Deckel-Topf-Prinzip. Sie verteidigen mit viel Leidenschaft. Dazu sind sie nach Standards sehr gefährlich – so entstanden auch ihre letzten sieben Tore. Egal, wer bei ihnen vorne drin steht, sie haben ein außergewöhnliches Tempo. Das Duell am Sonntag wird eine andere Ausrichtung haben als das gegen Leipzig. Wir werden höchstwahrscheinlich länger und öfter den Ball haben. Hannover verteidigt zwar auch aggressiv und mit viel Personal, aber nicht ganz so gnadenlos wie es das Team von Ralph Hasenhüttl macht.“
… das Personal.
„Sandro Wagner hat die vergangenen beiden Tage trainiert. Aber wir müssen noch abwarten, wie es ihm geht. Beschwerdefrei sind seine Adduktoren noch nicht.“
… die sportliche Situation I.
„Wir haben diese Woche mit zwei Trainingsgruppen trainiert – das war anstrengend. Man verbringt viel Zeit auf dem Platz. Es gibt viele Besprechungen: Die Nachbereitung von Leipzig, die Vorbereitung auf Rasgrad, parallel schaut man sich bereits Hannover an – was auch nicht ganz einfach ist, weil 96 gefühlt 48 verschiedene Grundordnungen auf Lager hat. Offensiv wie defensiv tauschen sie ständig. Das ist schwer vorzubereiten. Ich brauche jetzt nicht unbedingt immer eine zweite Trainingsgruppe.“ (lacht)
… die sportliche Situation II.
„Idealerweise wollen wir bis zur Winterpause noch neun Punkte holen – aber wir wissen, wie schwer das wird. Letztes Jahr hatten wir nach der Hinrunde 31 Punkte, jetzt sind wir bei 23. Wir wollen schon noch etwas an die Marke rankommen, die wir in der Saison 2016/17 gesetzt haben. Mir persönlich ist aber am wichtigsten, dass wir weiter so auftreten wie gegen Leipzig. Ob es dann immer für sein Ergebnis reicht, das steht auf einem anderen Blatt. Die Art und Weise unseres Auftritts war schon außergewöhnlich. Geht es so weiter, werden wir auf jeden Fall noch ein paar Punkte holen – es spielen aber immer noch Gegner mit und alle drei sind sehr gut.“
DIE BISHERIGEN DUELLE
Den bisher letzten Vergleich beider Teams verlor die TSG am 33. Spieltag der Saison 2015/16; Hannover setzte sich mit 1:0 in der heimischen Arena durch. Den TSG-Fans ist die Niederlage dennoch in guter Erinnerung – an diesem Tag machte die Mannschaft von Julian Nagelsmann den zwischenzeitlich kaum noch für möglich gehaltenen Klassenerhalt klar. Es ist aber eine von wenigen Niederlagen der TSG gegen Hannover 96. Von 16 Begegnungen in der Bundesliga gewann die TSG zehn, zwei Mal wurden die Punkte geitelt, lediglich vier Mal mussten die TSG-Profis den 96er gratulieren. Ein Mal taten sie es sogar gerne.
DIE FORM DES GEGNERS
Am 10. Spieltag fegten die Niedersachsen vor heimischem Publikum Borussia Dortmund mit 4:2 vom Feld. Die Euphorie in Hannover nahm neue Ausmaße an. 18 Punkte nach zehn Spielen, Tabellenplatz vier. Danach folgte, trotz teilweise guter Leistungen, etwas Ernüchterung. In den vergangenen vier Partien holte 96 lediglich einen weiteren Punkt. Das lag allerdings auch zu großen Teilen am anspruchsvollen Programm. In Leipzig, Bremen und München musste das Team antreten, bestritt dazu das einzige Heimspiel in dieser Phase gegen den VfB Stuttgart.
DAS SCHLÜSSELDUELL
Wiedersehen macht Freude – und das Spiel taktisch interessant: Wenn die TSG am Sonntag in Hannover punkten will, muss sie an Pirmin Schwegler vorbei. Der defensive Mittelfeldspieler kennt seine Ex-Kollegen Kerem Demirbay und Nadiem Amiri sehr gut und wird versuchen, die offensive Entfaltung der Hoffenheimer „Achter“ zu bremsen. Vor allem deswegen ist die Kreativität der TSG-Stürmer gefragt, die in der niedersächsischen Landeshauptstadt deutlich mehr Ballbesitz genießen werden, als beim Heimsieg gegen Leipzig.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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