Der 11. Bundesliga-Spieltag steht an, ehe es für viele TSG-Profis nächste Woche zu ihren Nationalmannschaften geht. Zuvor kämpft das Team von Julian Nagelsmann am Sonntag, 15.30 Uhr, beim 1. FC Köln um Punkte. Die Kölner stehen in der Bundesliga auf dem letzten Platz, konnten am Donnerstagabend aber einen überzeugenden Sieg in der UEFA Europa League feiern. Nagelsmann und achtzehn99.de blicken auf das Duell mit der Mannschaft von Peter Stöger voraus.
JULIAN NAGELSMANN ÜBER…
… den Gegner.
Ich weiß nicht, ob der Kölner Sieg in der UEFA Europa League zwingend schlecht für uns ist. Mit einer Niederlage wären sie extrem unter Zugzwang. Der Druck in Köln ist wohl etwas kleiner geworden. Aber in Köln ticken sie auch so, dass sie die Wettbewerbe trennen. Der Sieg bringt ihnen für die Bundesliga nichts. Sie haben weiterhin sehr wenige Punkte und müssen in der Liga gewinnen.
… das Personal.
Benjamin Hübner ist vor dem Spiel gegen Istanbul umgeknickt. Deshalb hat ein Muskel vorne am Schienbein zugemacht. Er könnte gegen Köln eventuell wieder zur Verfügung stehen. Ansonsten wird keiner der bisher verletzten Spieler zurückkehren. Bei Kevin Vogt müssen wir abwarten, weil wir noch keine Diagnose haben. Die Schmerzen im Knie sind aber nicht mehr so schlimm. Das muss aber nichts heißen.
… die sportliche Situation I.
Es geht weiter. Das ist für uns und Köln dieselbe Situation. Sie haben gewonnen, mit dem Sieg sicherlich Selbstvertrauen gesammelt und sind psychisch vielleicht etwas stabiler. Die Belastung war für beide Teams gleich groß. Wir haben viele Verletzte, aber durch diese Phase müssen wir nun durch. Wir wollen in Köln ähnlich auftreten wie in der vergangenen Saison – sowohl in der Liga als auch im Pokal. Trotz des reduzierten Kaders sind wir dazu in der Lage. Dann hoffen wir, das Spiel zu gewinnen.
… die sportliche Situation II.
Die drei späten Gegentore gegen Augsburg, Wolfsburg und Istanbul sind ärgerlich, aber man muss auch sehen, dass das eben drei Top-Aktionen, brutale Abschlüsse, sind. Gregoritsch haut den Ball super rein, Uduokhai trifft den Kopfball perfekt und Visca gestern eben auch. Wenn der Gegner hinten liegt und alles nach vorne wirft, bekommt er eben Chancen. Das ist so. Ich glaube nicht, dass die Mannschaft nun ein Kopfproblem hat.
DIE BISHERIGEN DUELLE
Die Bilanz zwischen der TSG und dem 1. FC Köln ist in der Bundesliga ausgeglichen. Beide Teams konnten je vier Partien für sich entscheiden, sechs Mal wurden die Punkte geteilt. So auch beim bisher letzten Aufeinandertreffen beider Teams in Köln. Damals erzielte Kerem Demirbay in der 90. Minute den 1:1-Ausgleich. Der Treffer brachte die TSG sicher in den internationalen Wettbewerb. Ein Tor für die Klubgeschichtsbücher.
DIE FORM DES GEGNERS
Der Blick auf die Bundesliga-Tabelle kann in Köln niemandem gefallen. Platz 18. Kein Sieg. Zwei Punkte nach zehn Spielen. Das Torverhältnis? 4:19. Dabei waren die Partien meist eng, Köln nicht chancenlos. Fünf der acht Niederlagen gab es mit einem Tor Differenz. Am Donnerstagabend gelang den Kölnern in der UEFA Europa League nach drei Niederlagen zum Auftakt ein Befreiungsschlag – das Team schlug Bate Borisov zu Hause mit 5:2 und erzielte in diesem Spiel mehr Tore als in der gesamten bisherigen Bundesliga-Saison. Die Kölner sind eindeutig auf dem aufsteigenden Ast.
DAS SCHLÜSSELDUELL
Die TSG hat in der Bundesliga 17 Tore erzielt, stellt den vierbesten Angriff des Oberhauses. Köln musste dagegen 19 Gegentore hinnehmen, nur ein Team mehr (Freiburg, 20). Das Team von Julian Nagelsmann muss die Kölner bespielen, sie attackieren, unter Druck setzen und dann eiskalt zuschlagen. Die Chancenverwertung wird am Sonntag ein großes Thema und sie kann der TSG auch helfen, das Kölner Publikum aus dem Spiel zu nehmen. Die FC-Fans sind nach dem Torfestival auf europäischer Bühne euphorisiert. Ein frühes TSG-Tor könnte der Kulisse den Stecker ziehen.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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