Die TSG tritt am 8. Bundesliga-Spieltag bei Bayer Leverkusen an. Beim Duell mit dem Champions-League-Teilnehmer kommt es auch zum Wiedersehen mit Nationalstürmer Kevin Volland, der vier Jahr für die TSG spiele. TSG-Cheftrainer Julian Nagelsmann blickt auf das Spiel in Leverkusen voraus.
JULIAN NAGELSMANN ÜBER …
… den Gegner.
Leverkusen ist eine gute Mannschaft mit einem sehr guten Plan und sehr guten Einzelspielern. Sie haben unglaublich viel Offensiv-Power und verteidigen sehr stark offensiv. Dennoch haben wir Dinge gesehen, die Ansatzpunkte für uns liefern. Wir haben Ideen, wir wir Leverkusen wehtun können. Sicher ist: wir brauchen ein gutes Spiel und müssen unsere Ideen gut umsetzen.
… das Personal.
Wir hatten unter der Woche einige Spieler, die erkältet war. Das ist bei einem solchen Wetterumschwung ganz normal. Zu Beginn der Woche war es warm und trocken, jetzt ist es kühl und nass. Da streikt das Immunsystem schon mal. Bei uns hat es Marco Terrazzino und Jin-Su Kim erwischt. Marco steigt am Donnerstag wieder ins Training ein, Jin-Su noch nicht. Wir müssen bei beiden schauen, wie sich die Situation weiter entwickelt.
… die sportliche Situation I.
Natürlich ist die Stimmung nach drei Siegen gut – im Kraftraum, in der Umkleide, auf dem Platz und im Speisesaal. Wenn man gewinnt, geht alles leichter. Ich spüre, dass sich in der Mannschaft ein Selbstvertrauen entwickelt hat. Das macht die Spieler natürlich auch noch aufnahmefähiger für unsere Inhalte. Jeder kennt das selbst – mit guter Laune gehen die Dinge einfacher. Wir packen deshalb aber nicht mehr Inhalt in die Trainingseinheiten, weil wir da ohnehin viel machen und auch mal an die Kapazitätsgrenzen der Spieler stoßen.
… die sportliche Situation II.
Natürlich würden wir in den Spielen gerne mal ein zweites oder drittes Tor früher nachlagen, um das Ding zu entscheiden. Aber solange wir gewinnen, habe ich die Emotionen bei so einem engen Spiel ganz gerne. Auch wenn ich das nicht jede Woche brauche. Meine Geheimratsecke wachsen ja ohnehin schon zum Himmeln. Grundsätzlich ist es so: Wenn wir uns keine Chancen herausspielen würden, hätte ich schlaflose Nächte. Aber wir haben Chancen. Beim Ausspielen hapert es noch an der Ruhe, aber daran arbeiten wir.
… die sportliche Situation III.
Wir haben einen großen, guten Kader. Alle Spieler haben den Wunsch, mehr zu spielen. Das ist gut so. Aber für mich ist das nicht immer einfach. Ich muss immer wieder Spieler enttäuschen. Das gibt der Fußball vor. Es können nur elf spielen und 18 im Kader sein. Deshalb versuche ich gerade mit diesen Spielern noch mehr Gespräche zu führen, die nicht dabei sein können. Das ist der unangenehmste Teil meines Jobs.
DIE BISHERIGEN DUELLE:
Die TSG-Bilanz gegen Leverkusen ist – naja, sagen wir mal so – ausbaufähig. In der Bundesliga gab es bisher 16 Spiele gegen die Werkself. Gewinnen konnte „Hoffe“ davon nur eines – am 23. März 2014 mit 3:2 in Leverkusen. Anthony Modeste erzielte in der 89. Minute den Siegtreffer. Seither gab es für die TSG drei Niederlagen und ein Unentschieden. Beim 1:1 in der vergangenen Rückrunde glich Ömer Toprak die TSG-Führung durch Jiloan Hamad aus.
DIE FORM DES GEGNERS:
Schwer einzuschätzen. Leverkusen konnte in dieser Saison erst einmal zwei Spiele nacheinander gewinnen – am 5. und 6. Spieltag. Unterm Bayer-Kreuz war man zuversichtlich die Wende hin zu mehr Konstanz geschafft zu haben… Dann setzte es eine Niederlage in Bremen. Nach sieben Spieltagen stehen in der Liga drei Siege, drei Niederlagen und ein Unentschieden zu Buche. In der Champions spielte die Elf von Roger Schmidt drei Mal Unentschieden – das schlechtere Team war Bayer 04 dabei nie. Im Gegenteil. Leverkusen ist aktuell eine hochtalentierte und top-besetzte Wundertüte.
DAS SCHLÜSSELDUELL:
In der Liga hat Leverkusen „erst“ elf Tore selbst erzielt. Dennoch – die Offensive ist das Prunktstück bei Bayer 04. Mehmedi, Volland, Kießling, Chicharito oder Brandt – alle Namen klingen nach Torgefahr. Deshalb wird es für die TSG wichtig sein, die defensive Stabilität der vergangenen Wochen auf den Platz zu bringen. Alle müssen mitarbeiten, alle müssen bereit sein, einen Schritt mehr zu machen, um Leverkusen erfolgreich zu bekämpfen.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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