#DASERSTEMAL Europa League. Am Donnerstagabend geht es für die TSG endlich los. Sporting Braga kommt in die Rhein-Neckar-Arena. Cheftrainer Julian Nagelsmann und achtzehn99.de blicken auf das erste Spiel der Gruppenphase voraus.
JULIAN NAGELSMANN ÜBER…
… den Gegner.
Braga ist ganz sicher kein angenehmer Gegner. Sie haben in ihrem Spiel zwei, drei sehr spezifische Merkmale, waren 2016 Pokalsieger in Portugal und vor einigen Jahren auch im Europa-League-Finale. Insgesamt ist das eine Mannschaft mit sehr viel internationaler Erfahrung, die wir auf keinen Fall unterschätzen werden. Ihr Problem ist, dass sie fast jedes Jahr ihre besten Spieler an die großen Klubs in Portugal oder anderswohin abgeben müssen. Deshalb brauchen sie zum Start in eine Saison immer ein wenig Zeit, um sich zu finden. Das ist auch der Grund, warum sie nicht so stark in diese Spielzeit gestartet sind.
… das Personal.
Die Lage ist nach dem Spiel gegen die Bayern ein bisschen besser geworden. Adam Szalai wird weiterhin ausfallen, das war uns aber auch klar. Ansonsten hat Kevin Vogt am Mittwoch wieder mit der Mannschaft trainiert. Ob er morgen schon zum Einsatz kommt, ist noch nicht klar. Ich werde eine Nacht darüber schlafen. Auch Serge Gnabry macht Fortschritte, er trainiert mit dem Ball. Das Spiel morgen kommt aber noch zu früh für ihn. Stefan Posch macht morgen ein Wettkampfersatztraining und könnte für Sonntag gegen Hertha BSC wieder eine Option sein. Sandro Wagner, der gegen Bayern kurzfristig ausgefallen ist, weil er eine Muskelverhärtung im Po hatte, ist für das Spiel gegen Braga auf jeden Fall fit.
… die sportliche Situation I.
Wir sind als Team reifer geworden. Das sieht man glaube ich zum einen an unserer Chancenverwertung – wir brauchen nicht mehr so viele Möglichkeiten, um zu Toren zu kommen. Das ist bisher ein Unterschied zur vergangenen Saison. Zum zweiten ist zwischen den Ohren der Spieler viel passiert. Wir hatten in der vergangenen Saison, zum Beispiel in Hamburg oder Leipzig, Probleme, wenn wir keinen guten Fußball gespielt haben. Wenn wir nicht das gemacht haben, was wir wollten. Hinten rausspielen, das Spiel gestalten. Das nehmen die Spieler inzwischen besser an. Das hat man zum Beispiel gegen die Bayern gesehen. Wir sind dann bereit, Fußball zu arbeiten und so zu gewinnen. Das ist ein deutlicher Schritt in Sachen Reife.
… die sportliche Situation II.
Es ist schwer, alle Gegner in der Gruppenphase im Vorfeld richtig einzuschätzen. Deshalb ist es auch schwer, einen Favoriten zu benennen. Wir kennen die Strukturen in den Ländern und den Ligen der Gegner zu wenig, um eine echte Aussage zu treffen. So viel ist klar – wenn wir unser Optimum abrufen, können wir in dieser Gruppe eine gute Rolle spielen. Unser Ziel ist es weiterzukommen. Und natürlich wollen wir einen guten Start mit drei Punkten haben.
… und über den FC Bayern München.
Es tut mir leid, dass meine Aussagen so extrem hohe Wellen geschlagen haben. Ich habe vor meinem Kollegen Carlo Ancelotti größten Respekt. Wenn man das gesamte Interview sieht, das ich Eurosport gegeben habe, dann kann man nachvollziehen, dass die Aussagen zum FC Bayern keinen aktuellen Bezug hatten. Es ging generell um Zukunftspläne und Visionen. Ich habe schon häufig betont, dass es generell ein Traum von mir ist, irgendwann einmal einen Weltklub zu trainieren und gerne auch einmal Titel gewinnen zu wollen. Ich habe auf persönliche Fragen zu meinem Leben offen und ehrlich geantwortet. Auch der Hausbau in München hat nichts mit Bayern München zu tun sondern mit meiner Verantwortung als Vater und einer seriösen Lebensplanung mit meiner Lebensgefährtin. Diese hat nichts mit einem Fußballclub zu tun sondern einzig mit meinem privaten Leben. Ich versuche immer offen, ehrlich und authentisch in meinen Aussagen zu sein und möchte mich auch nicht verstellen müssen. Viele die mir eine Initiativbewerbung unterstellt haben sind auch diejenigen, die immer bemängeln, dass man beim Fußball nahezu identische Aussagen oder Floskeln hört. Ich bin Trainer bei der TSG Hoffenheim und sehr glücklich hier.
DIE BISHERIGEN DUELLE
Die TSG nimmt #DASERSTEMAL an einem internationalen Wettbewerb teil, spielte auf europäischer Bühne bisher zwei Mal in den Champions-League-Playoffs gegen den FC Liverpool. Das Duell mit Sporting Braga ist folglich das erste in der Geschichte beider Klubs.
DIE FORM DES GEGNERS
Braga setzte sich in der Europa-League-Qualifikation gegen AIK Solna und FH Hafnarfjördur durch. Vor allem in der dritten Runde gegen die Schweden aus Solna tat sich das Team von Abel Ferreira schwer, setzte sich im Rückspiel vor heimischer Kulisse erst nach Verlängerung durch. In der Liga steht das Team nach fünf Spieltagen auf Rang neun der Tabelle – zwei Siege stehen drei Niederlagen gegenüber. Jene bei Benfica Lissabon und zuhause gegen den FC Porto sind zu verschmerzen, das 0:2 bei Vitoria Setubal am vergangenen Spieltag eher nicht.
DAS SCHLÜSSELDUELL
„Die Portugiesen sind kein Team, das sich in Sinsheim hinten reinstellen wird“, sagt Lutz Pfannenstiel und ergänzt: „Braga ist eine Mannschaft, die immer versucht, guten und offensiven Fußball zu spielen.“ Das sollte der TSG entgegenkommen. Es gibt Räume, die Julian Nagelsmann und sein Team bespielen können und werden. Für die TSG gilt es, das eigene Maximum abzurufen, die Leistung vom Spiel gegen Bayern München zu bestätigen und die Portugiesen in der Defensive zu beschäftigen. Dort sieht Pfannenstiel Schwächen bei Braga, die „die TSG nutzen kann“.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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