Der 12. Bundesliga-Spieltag steht an. Die TSG empfängt Eintracht Frankfurt in Sinsheim. Der Siebte gastiert beim Fünften. Anpfiff in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena ist am Samstag, 18. November, 15.30 Uhr. TSG-Cheftrainer Julian Nagelsmann spricht über das Duell mit dem Team von Niko Kovac.
JULIAN NAGELSMANN ÜBER…
… den Gegner.
Die Eintracht hat einen sehr guten Trainer und ein starkes Team dahinter. Niko Kovac lässt sich immer etwas einfallen, das Team nutzt verschiedene Systeme und Angriffshöhen. Das ist ein Grund, warum sie schwer zu bespielen sind. Dazu haben sie eine gute Mischung im Kader. Auch im Sommer kamen viele neue Spieler hinzu, die viele verschiedene Sprachen sprechen. Aber dort wird Integration gelebt, weil alle ein gemeinsames Ziel haben. Sie spielen auf positive Weise eklig, sind giftig und haben eine gute Emotion auf dem Platz. All das macht sie gefährlich. Sie stehen nicht zu Unrecht da oben, obwohl das wohl nur wenige Experten erwartet haben.
… das Personal.
Mit Ermin Bicakcic, Serge Gnabry, Adam Szalai und Robert Zulj kam in den vergangenen Wochen sehr viele Qualität ins Training zurück. Diese Spieler werden uns in den nächsten Wochen auch auf dem Platz helfen. Sie sind noch nicht bei 100 Prozent, weil sie teilweise sehr lange gefehlt haben, aber ich habe schon die Phantasie, sie einzuwechseln. Adam hat beispielsweise sehr gut trainiert, aber aktuell auch schwere Beine – er ist am weitesten von der Mannschaft entfernt. Er hat noch leichte Knieprobleme. Darüber hinaus steht noch ein Fragezeichen hinter Pavel Kaderabek. Seine Reha verläuft gut und er steigt am Donnerstag eventuell ins Mannschaftstraining ein, aber das Spiel könnte noch zu früh kommen. Abwarten müssen wir auch bei Benjamin Hübner. Er schlägt sich noch mit der Trainingsverletzung herum, die er sich vor der Partie in Istanbul zugezogen hat. Stefan Posch und Dennis Geiger werden uns am Samstag auf jeden Fall zur Verfügung stehen und auch bei Kerem Demirbay bin ich guter Dinge. Er hatte ein Ödem an der Ferse, war aber am Mittwoch wieder schmerzfrei.
… die sportliche Situation I.
Es stehen noch einmal intensive Wochen an. Wichtig ist, dass wir viele gesunde Spieler haben. Da sind sie in erster Linie selbst gefragt. Die Spieler haben in den vergangenen Wochen auch viele Erfahrungen gesammelt und sich an das erhöhte Pensum angepasst. Darüber hinaus ist der Kopf sehr wichtig: draußen wird es kälter, der Rasen wird tiefer, die Sonne scheint nicht mehr so oft und es zwitschern keine Vögel. In dieser Situation muss man den inneren Schweinehund häufiger überwinden. Darauf muss man sich mental vorbereiten.
… die sportliche Situation II.
In der Bundesliga-Pause konnten wir keine neuen fußballerischen Akzente setzen. Es waren teilweise ja nur sieben, acht Profis im Training. Den Kader haben wir aus der U23 aufgefüllt. Generell gilt: aufgrund der hohen Belastung, gibt es aktuell keine Weiterentwicklung durch Training. Das stört mich, weil ich gerne trainiere. Weil das das ist, was mir am Job am meisten Spaß macht. Ich habe einige Ideen, wie wir das ändern können, weil ich gerne erfolgreich bin und auch in Zukunft gerne ein paar Spiele mehr habe. Dazu gehört zum Beispiel die Videowall, die wir hoffentlich im Dezember noch zum Laufen bekommen und auch Virtual Reality. Die Frage ist, wie wir Spieler besser machen können, obwohl wir sie körperlich nicht belasten können.
… Sandro Wagner und das Interesse des FC Bayern München.
Wir wissen nicht erst seit den aktuellen Medienberichten vom Interesse des FC Bayern an Sandro Wagner und uns ist auch der Wille des Spielers bekannt. Alle Parteien sind bei diesem Thema im Austausch. Ich versuche mich immer auch in die Lage des Spielers hineinzuversetzen, um zu verstehen, was in ihm vorgeht. Sandros Familie wohnt in der Nähe von München und der FC Bayern ist sein Jugendverein – da kann ich die Interessenslage schon nachvollziehen. Deshalb hege ich auch keinen Groll. Wie immer bei Personalien, werden wir etwas verkünden, wenn es etwas zu verkünden gibt. Bei einem Transfer spielen viele Dinge eine Rolle – zum Beispiel, ob man adäquaten Ersatz findet und natürlich auch die Ablösesumme.
DIE BISHERIGEN DUELLE
Die Bundesliga-Bilanz der TSG gegen die Eintracht kann sich sehen lassen – acht von 16 Partien wurden gewonnen, weitere fünf Mal zumindest ein Punkt geholt. Lediglich drei Mal setzten sich die Hessen durch. Die Eintracht konnte nur eines der vergangenen acht Duelle gewinnen – und das liegt mehr als zwei Jahre zurück.
DIE FORM DES GEGNERS
Die Eintracht ist seit dem 6. Bundesliga-Spieltag im Liga-Alltag ohne Niederlage und zog zudem durch ein 4:0 gegen Schweinfurt in die dritte Pokal-Runde ein. Beim Team von Niko Kovac läuft es rund. Spätestens seit dem 2:2 gegen den BVB am 9. Spieltag, bei dem die Hessen einen 0:2-Rückstand in ein 2:2 verwandelten, ist das Selbstvertrauen in Frankfurt groß. Auch wenn Sportdirektor Bruno Hübner im Interview mit der „Frankfurter Neue Presse“ zugibt, dass Platz sieben in der Tabelle nach dem elften Spieltag „eine Überraschung“ sei.
DAS SCHLÜSSELDUELL
Die TSG stellt die viertbeste Offensive der Liga, die SGE die zweitbeste Defensive. Die TSG wird zu Hause das Spiel machen und „Hoffe“ wenig Raum bieten. Geduld und Kreativität sind gefragt, um die Frankfurter zu knacken. Wie schwierig das ist, weiß das Team von Julian Nagelsmann aus der vergangenen Spielzeit. Die TSG gewann daheim durch ein spätes Tor von Benjamin Hübner mit 1:0, in Frankfurt trennte man sich torlos Unentschieden. Wichtig wird aber auch die Balance im Hoffenheimer Spiel sein. Mit Haller, Rebic und Boateng hat die Eintracht auch einige extrem spieltstarke und torgefährliche Spieler im Kader.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
Weitere Berichte Über die TSG 1899 Hoffenheim in unserer Rubrik: TSG 1899 Hoffenheim