Der 4. Bundesliga-Spieltag steht an. Am Sonntag gastiert Hertha BSC in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena. Erstmals spielt die TSG dabei in der Bundesliga um 13.30 Uhr. Julian Nagelsmann und achtzehn99.de blicken auf das Duell mit dem Team von Pal Dardai voraus.
JULIAN NAGELSMANN ÜBER…
… den Gegner.
Die Hertha hat mit Mathew Leckie einen weiteren extrem schnellen Außenspieler dazubekommen. Sie hatten vorher schon viel Tempo auf den Außen – sowohl durch die offensiven als auch durch die defensiven Flügelspieler, jetzt ist es noch mehr. Deshalb sind sie immer gefährlich. Zudem haben sie im Zentrum einen sehr abgezockten Stürmer (Vedad Ibisevic, Anm. der. Red.). Sie haben gute Einzelspieler und verteidigen oft aus einer tiefen Position heraus. Von dort aus schalten sie sehr gut um. In der vergangenen Saison haben wir beide Spiele gewonnen. Jetzt wollen wir auch einen Sieg holen.
… das Personal.
Ich gehe davon aus, dass Mark Uth wieder dabei sein kann. Die Pause hat seiner Knochenhaut ebenso gut getan wie ihm. Ermin Bicakcic ist fraglich, er hat sich gegen Braga das Knie verdreht. Es ist nicht dramatisch, aber wir müssen abwarten. Bei Serge Gnabry gehe ich nicht davon aus, dass er schon gegen Berlin zur Verfügung steht. Adam Szalai und Stefan Posch werden weiterhin ausfallen.
… die sportliche Situation I.
Wir spielen in drei Wettbewerben, da ist es logisch, dass wir rotieren. Dabei spielen zum einen Trainingsleistungen eine Rolle, zum anderen die Verletzungsprophylaxe. Dass der eine oder andere Spieler, der nicht so häufig spielt, auf dem Platz dann etwas länger braucht, um in den Rhythmus zu kommen, ist klar. Wir versuchen immer Säulen auf dem Platz zu haben, an denen sich neue Spieler orientieren können. Die Spieler, die auf dem Platz stehen, sollen ganz nahe an 100 Prozent sein. Die Maßgabe ist folgende – wir wollen gewinnen und niemand soll sich verletzen.
… die sportliche Situation II.
Die ersten 25 Minuten gegen Braga waren extrem druckvoll. Wenn wir da 3:0 führen, dann kann sich gerne etwas Selbstzufriedenheit einstellen. So gingen wir auch mit einem guten Gefühl in die Kabine, aber es stand eben nur 1:1. Ich glaube nicht, dass die Mannschaft zu selbstsicher war. Wir hatten kurz nach der Pause die Chance zum 2:1 und bekommen kurz darauf das 1:2. Dann wurde es schwer. Die Mannschaft hat es probiert, aber es gab sehr wenig Fläche und viele Unterbrechungen. Das Gute ist, dass wir am Sonntag schon wieder spielen, das Schlechte, dass das Positive des Bayern-Sieges gleich wieder verflogen ist.
… die sportliche Situation III.
Der Ablauf wird sich aufgrund des Anstoßes um 13.30 etwas verändern. Es gibt früher als gewohnt etwas Herbes zu Essen. Dann isst man morgens eben Kartoffeln und Putenfleisch anstelle von Nutella-Brötchen.
DIE BISHERIGEN DUELLE
14 Mal standen sich die TSG und Hertha BSC in der Bundesliga bisher gegenüber – sieben „Dreier“ holte „Hoffe“, fünf Mal setzte sich der Klub aus der Hauptstadt durch, zwei Mal wurden die Punkte geteilt. Vor allem die jüngere Geschichte des Duells spricht deutlich für die TSG: fünf der vergangenen sechs Spiele gewann Hoffenheim. Das Torverhältnis in diesen Partien? 13:4. Seit November 2013 erzielte die Hertha in keinem Spiel gegen die TSG mehr als ein Tor.
DIE FORM DES GEGNERS
Die Hertha steht im Pokal in der zweiten Runde und holte in der Liga an den ersten drei Spieltagen vier Punkte – alle zuhause. Eine Niederlage bei Borussia Dortmund am 2. Spieltag ist aus Sicht der Herthaner sicherlich zu verschmerzen. Zum Auftakt in die Europa League sicherte sich das Team von Pal Dardai am Donnerstagabend gegen Athletic Bilbao beim 0:0 im Olympiastadion einen Punkt. In Berlin dürfte man sowohl mit der bisherigen Ausbeute als auch mit den Leistungen des Teams zufrieden sein. Die TSG trifft auf einen starken Gegner mit einem klaren Konzept.
DAS SCHLÜSSELDUELL
Es ist das epische Duell der Fußball-Moderne. Ballbesitz gegen Umschalt-Bewegung. Die TSG wird das Spiel machen, die Hertha wird tief stehen und auf die schnellen Außen setzen. Ballgewinn, umschalten, vertikales Spiel. Die TSG muss den goldenen Mittelweg finden – Druck machen und die Kontersicherung nicht vernachlässigen. Die „Restverteidigung“, wie Julian Nagelsmann sagt. Es ist ein Kampf der Systeme, den die TSG für sich entscheiden muss.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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