Beim Kreisverband Rhein-Neckar der Alternative für Deutschland
(zg) Beatrix von Storch, Mitglied des Parlaments der europäischen Union, war am Samstagabend zu Gast beim Kreisverband Rhein-Neckar. Das Thema ihres Vortrages lautete „Bürgerrechte, Gendermainstreaming, Politikkorrektheit“. Der Kreisverband hatte in den Wochen vor der Veranstaltung mit Plakaten, Flyern und einer Anzeigenserie geworben und war nun gespannt auf die Resonanz in der Bevölkerung. Als Kreissprecherin Claudia Martin um 19:30 Uhr Frau von Storch offiziell begrüßte, war der Saal mit ca.130 Gästen voll besetzt, einige von ihnen mussten sogar stehen. Wieder zeigte sich, dass die Alternative für Deutschland wie kaum eine andere Partei derzeit in der Lage ist, die Bürger zu interessieren und zu mobilisieren. Die Partei trifft mir ihren Themen, welche von den anderen Parteien nicht oder nur hinter vorgehaltener Hand debattiert werden, offenbar auf ein Bedürfnis der Bürger, welche von politisch korrektem Aussitzen und Verschweigen brandaktueller Probleme mehr als genug haben.
Eines dieser Themen ist Gendermainstreaming. Frau von Storch legte zunächst dar, wie wenig bekannt der hinter diesem Begriff stehende Themenkomplex sei und inwieweit Definitionen, wie z.B. in Wikipedia, dazu beitrügen, den wahren Charakter von Gendermainstreaming zu verschleiern. Bei Gendermainstreaming handle es sich nicht um das Streben nach Gleichberechtigung von Mann und Frau, sondern um ein vielschichtiges Programm zur Überwindung jeglicher biologischen Geschlechtlichkeit. An deren Stelle soll eine Vielzahl von sozialen Geschlechtern treten, welche jeder Mensch je nach individueller Befindlichkeit annehmen oder auch wieder ablegen könne. Grundsätzliche Unterschiede zwischen Mann und Frau sind demnach lediglich Folge von Erziehung und Zwängen, von denen der Mensch befreit werden müsse. Frau von Storch zeichnete die historische Entwicklung der Gendertheorie von ihren Anfängen auf der UN-Weltfrauenkonferenz im Jahre 1995 nach und legte dar, wie die dort beschlossenen Grundsätze erst zum erklärten Ziel der Europäischen Union und dann der Bundesrepublik Deutschland wurden. Aus ihrem Alltag im Europäischen Parlament berichtete sie, dass Gendermainstreaming dort inzwischen eine Querschnittsaufgabe über sämtliche anderen Politikbereiche geworden sei.
Im weiteren Verlauf ihres Vortrages legte Frau von Storch dar, was Gendermainstreaming im Alltag bedeutet. Die vielen unterschiedlichen Genderarten und die zunehmend grotesk wirkenden „gendergerechte“ Sprache wurde von den Gästen noch mit Unverständnis und z.T. Erheiterung aufgenommen. Beim Thema Frühsexualisierung der Kinder allerdings regte sich zunehmend Empörung. Auch wenn viele der Zuhörer bereits mit einer, dem Gendermainstreaming gegenüber kritischen Haltung gekommen waren, so wussten sie doch meist nicht, wie weit diese Ideologie bereits in den Schul- und Vorschulalltag Einzug gehalten hat. Besonders deutlich wurde dies, als Frau von Storch die rhetorische Frage stellte, ob minderjährige Kinder anwesend wären, um dann einen Text vorzulesen, welcher in der Tat alles andere als „jugendfrei“ erschien. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen offiziellen Diktattext für die Grundschulen in Schleswig-Holstein handelte. Es folgte eine Vielzahl von Beispielen, gerade auch aus Baden-Württemberg, wo die grün-rote Landesregierung mit dem Bildungsplan ja ebenfalls den Weg der Frühsexualisierung beschreitet.
Frau von Storch betonte abschließend, dass die Maßnahmen des Gendermainstreamings oftmals, an sich betrachtet, wenig spektakulär erschienen. Die von ihnen ausgehende Gefahr entfalteten sie erst durch ihre Vielzahl und Kombination, wodurch ein zunehmend dichteres und undurchdringlicheres Netz von Denk- und Handlungsanweisungen entstünde. Von Storchs Analyse war klar: Gendermainstreaming zielt auf die Abschaffung und Diskreditierung der klassischen Familie und legt damit Axt an die Fundamente der Zukunft unserer Gesellschaft und unseres Staates. Als Gegenmaßnahme forderte sie die ersatzlose Abschaffung sämtlicher Maßnahmen des Gendermainstreamings sowie die Streichung aller Mittel hierfür.
Nach über einer Stunde beendete Frau von Storch ihren Vortrag, der mit lang anhaltendem Applaus und Standing Ovations bedacht wurde. Dem Vortrag schloss sich eine ebenfalls knapp einstündige Diskussionsrunde an, bei der auch kritische Fragen gestellt wurden. Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung wurde noch bis in den späten Abend hinein diskutiert. Alle Teilnehmer, sowohl die Gäste als auch die Mitglieder des Kreisverbandes und Frau von Storch selbst waren sich anschließend einig, dass es sich um eine äußerst gelungene Veranstaltung gehandelt habe.
Der Kreisverband Rhein-Neckar setzt seine Reihe mit Vorträgen prominenter AfD-Politiker in naher Zukunft fort. Am 7. März wird der Fraktionsvorsitzende im Thüringischen Landtag und thüringische Landesvorsitzende – Björn Höcke, ebenfalls im Goldenen Löwen in Eppelheim sprechen. Im April erwarten wir den stellvertretenden Bundessprecher und brandenburgischen Landes- und Fraktionsvorsitzenden Dr. Alexander Gauland, im Mai den Sprecher des Landesverbandes Baden-Württemberg Bernd Kölmel und im Juli die Bundessprecherin und sächsische Landes- und Fraktionsvorsitzende, Dr. Frauke Petry. Weitere Veranstaltungen sind in Planung.
Quelle: Claudia Martin