Kreisforstamt bietet verstärkt waldpädagogische Veranstaltungen für Kindergärten, Grundschulen und weiterführende Schulen an
(zg) Waldpädagogen verschiedener Institutionen aus dem nordwestlichen Baden-Württemberg trafen sich kürzlich zum gegenseitigen Kennenlernen im Kreisforstamt in Neckargemünd. Manfred Robens, Leiter des Kreisforstamtes, begrüßte die Teilnehmenden und zeigte sich sehr erfreut, dass alle seiner Einladung gefolgt waren. Nach der persönlichen Vorstellung aller entstand eine angeregte und konstruktive Gesprächsrunde, an deren Ende man übereinkam, dass es nur gemeinsam möglich und sinnvoll ist, das breite Angebot der Waldpädagogik im Rhein-Neckar-Kreis auf- und auszubauen.
Der Landtag hat im vergangenen Jahr ein Gesetz zur Neuorganisation der Forstverwaltung Baden-Württemberg (Forstreformgesetz) beschlossen, welches auch einen neuen Rahmen für die Waldpädagogik beinhaltet. Unter Waldpädagogik versteht man die qualifizierte waldbezogene Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Das Thema und der Inhalt einer solchen Veranstaltung kann je nach Zielgruppe angepasst werden. Für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter ist zum Beispiel der Themenbereich „Tiere des Waldes“ sehr interessant und spannend. Nachdem im Wald ein „Adlerhorst“ aus totem Holz gebaut wurde, begibt sich die Gruppe auf einen „Pirschpfad“, um nach den Waldtieren Ausschau zu halten. Spielerisch wird der Frage nachgegangen, in welcher Wechselwirkung die Waldtiere zueinander und ihrer Umwelt stehen. Die Kinder lernen beispielsweise, wie Fledermäuse sich in der Natur orientieren und wie schwierig es ist, nur mit dem Gehör erfolgreich bei der Nahrungssuche zu sein.
Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen werden bei waldpädagogischen Veranstaltungen durchaus mit schwierigeren Fragestellungen konfrontiert. Wie sieht der Wald der Zukunft aus? Wie sollen Wälder aus Sicht des Naturschutzes oder aus Sicht der Bevölkerung aussehen? Welche Funktionen soll ein Wald erfüllen? In Gruppen werden Zukunftswälder modellartig aus Naturmaterialien gebaut und miteinander besprochen. Danach sind Schätz- und Sägefertigkeiten gefragt, wenn es darum geht, wie viel Holz für ein Kilogramm gesägt werden muss. Und wer weiß, wie Holz in seinen einzelnen Schichten und Komponenten aufgebaut ist? Die Schülerinnen und Schüler bekommen die Aufgabe auszurechnen, wie viel Kohlenstoff in einem Kilo Holz und einem ganzen Baum gespeichert ist. Abschließend errechnen sie ihren eigenen ökologischen Fußabdruck und erfahren, wie viel Kohlenstoffdioxid sie jährlich produzieren.
Die Waldpädagogik ist seit 1995 im Landeswaldgesetz als gleichrangige Dienstaufgabe der Forstämter festgehalten. Das neue Forstreformgesetz sieht vor, die Waldpädagogik ab dem 1. Januar dieses Jahres weiter auszubauen. Um dieser Vorgabe gerecht zu werden, bietet der Rhein-Neckar-Kreis ab diesem Jahr vermehrt waldpädagogische Veranstaltungen, besonders für Kindergärten, Grundschulen und weiterführende Schulen an. „Die Veranstaltungen sind für diese Institutionen kostenfrei. Bei Interesse an waldpädagogischen oder naturkundlichen Veranstaltungen stellt unser Kreisforstamt gerne je nach Zeitrahmen und Vorkenntnissen ein Veranstaltungsprogramm zusammen“, erklärt Amtsleiter Manfred Robens.
Informationen hierzu erhalten Interessierte über das Kreisforstamt, [email protected] , Telefon 06221/522-7618, per Mail an [email protected]
sowie unter
www.heidelberg.de/hd/HD/Leben/Natuerlich+Heidelberg.html ;
www.naturpark-neckartal-odenwald.de und
www.esp-schoenau.de/waldpaedagogik
Quelle: Silke Hartmann