Erinnerungsstätte für jüdische Kultur: Denkmalstiftung Baden-Württemberg hilft
(zg) Die alte Synagoge in Steinsfurt hat die Reichskristallnacht unbeschadet überstanden. So ist sie zum historischen Zeugnis der Geschichte der Juden in Baden-Württemberg geworden. Die jüdische Gemeinde dort hatte sich schon 1937 aufgelöst, ihr Gebetshaus wurde im November 1938, als die Nazi-Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung wüteten, bereits als Lager genutzt. Seit Jahren wird das vom Verfall bedrohte Gebäude in kleinen Schritten restauriert. Jetzt hilft die Denkmalstiftung Baden-Württemberg ein weiteres Mal und fördert die Innensanierung mit der historischen Wandbemalung mit 15.000 Euro.
Damit unterstützt sie den engagierten Verein „Alte Synagoge Steinsfurt e. V.“. Er kümmert sich seit 2007 darum, die 1893 errichtete einstige Synagoge zu erhalten und zu sanieren, um den denkmalgeschützten Betsaal als Dokumentations- und Begegnungsstätte zu nutzen. Insbesondere Schulklassen soll in der Erinnerungsstätte Wissen über jüdische Religion und jüdisches Leben vermittelt werden. Diese Bewusstseinsbildung über die Bedeutung des Judentums für Kultur und Gesellschaft unseres Landes hält die Denkmalstiftung Baden-Württemberg gerade in der heutigen Zeit für besonders wichtig und trägt gerne finanziell dazu bei, dass mit der Instandsetzung der historischen Putz- und Malschichten der Innenraum des Gebetshauses wieder seinem ursprünglichen Zustand nahekommt.
Finanzierung
Gut 34.000 Euro kosten die Renovierungsmaßnahmen dieses Bauabschnitts insgesamt. Die speziellen Mehrkosten für den Denkmalschutz belaufen sich auf knapp 30.000 Euro. Der Verein bringt Eigenmittel ein, beim Landesamt für Denkmalpflege ist ein Zuschuss beantragt, die Denkmalstiftung Baden-Württemberg übernimmt 15.000 Euro.
Quelle: Denkmalstiftung Baden-Württemberg