Steht eine größere Anschaffung an, die man nicht aus seinen Ersparnissen finanzieren kann, muss man einen Kredit aufnehmen, sofern sich die Anschaffung nicht aufschieben lässt. Je nachdem, in welcher Höhe ein Kredit benötigt wird, sind die Hürden oft hoch, einen solchen genehmigt zu bekommen. Es gibt viele Dinge, die man beachten muss. Wer sich im Vorfeld schon darüber informiert, was die Bank alles an Unterlagen braucht, hat es leichter, wenn Tag X ansteht und der Kredit beantragt wird.
Grundsätzliche Voraussetzungen für einen Kredit
Oberstes Gebot für die Genehmigung eines Kredits ist, dass der Kreditnehmer kreditwürdig ist. Das heißt, es muss zweifelsfrei festgestellt werden können, dass der Kredit immer fristgerecht zurückgezahlt werden kann. Die Überprüfung der Kreditwürdigkeit obliegt dem Kreditgeber.
Die Bonität des Kreditnehmers beeinflusst dann die Höhe der Tilgungsrate, mit der der Kredit zurückgezahlt wird.
Des Weiteren ist es erforderlich, dass der Kreditnehmer seinen Wohnsitz in Deutschland hat. Oft, aber nicht immer, ist auch eine deutsche Bankverbindung nötig.
Grundsätzlich können Kredite nur an Personen vergeben werden, die das 18. Lebensjahr bereits erreicht haben. Eine Höchstgrenze für das Alter ist oft 79 Jahre, jedoch wird es mit Eintritt in das Rentenalter oder kurz davor schwieriger, einen hohen Kredit zu beantragen, was jedoch nicht heißt, dass Senioren nicht kreditwürdig sind.
Je nachdem, für welchen Zweck ein Kredit aufgenommen wird, gibt es außerdem unterschiedliche Regelungen zur Kreditvergabe.
Was überprüft der Kreditgeber?
Es ist gesetzlich vorgeschrieben, die Kreditwürdigkeit eines Kreditnehmers zu überprüfen. Eine Bank oder ein anderer Kreditgeber schauen sich daher die Unterlagen genau an, bevor ein Kredit bewilligt wird.
Zunächst wird der Kreditnehmer auf seine Kreditwürdigkeit überprüft.
Angestellte reichen entsprechend ihre letzten drei Gehaltsabrechnungen ein oder Kontoauszüge, aus denen die regelmäßigen Eingänge aus der Arbeit nachgewiesen werden können.
Selbstständige oder Freiberufler haben es grundsätzlich schwerer, einen Kredit bewilligt zu bekommen, da deren Einkommen schwankt. Kreditgeber überprüfen üblicherweise die Geschäftszahlen der letzten drei Jahre, und werfen manchmal auch einen Blick in die Auftragsbücher.
Rentner legen alle Seiten ihres letzten Rentenbescheids zur Überprüfung bei.
Wer einen Kredit für den Erwerb einer Immobilie aufnehmen möchte, muss Bilder der Immobilie vorlegen, sowie Kopien aus dem Grundbuchauszug oder eine Kopie des Grundsteuerbescheids.
Vor dem Hauskauf muss man so einige Dinge beachten und durchrechnen bis man einen Kredit genehmigt bekommt. Bildquelle: Alexander Stein via pixabay.com
Wie hoch muss das Einkommen sein, um einen Kredit zu bekommen?
Pauschal lässt sich nicht sagen, in welcher Höhe man einen Kredit bewilligt bekommt. Wer ein hohes Einkommen hat, jedoch einen sehr ausschweifenden Lebensstil, bei dem am Ende des Monats nur noch wenig Geld übrigbleibt, bekommt trotz des hohen Einkommens möglicherweise nur einen kleinen Kredit bewilligt. Im Rahmen der Überprüfung der Kapitaldienstfähigkeit schaut sich der Kreditgeber nicht nur die Einkünfte an, sondern auch die monatlichen Ausgaben und stellt eine Haushaltsrechnung auf. Was nach Abzug sämtlicher monatlicher Ausgaben noch übrigbleibt, wird als Basis für die Kredittilgung betrachtet, nach der sich auch die Höhe des Kreditvolumens richten kann.
Angestellte in Festanstellung, die sich nicht mehr in der Probezeit befinden, haben es am einfachsten einen Kredit zu bekommen, da das Einkommen bei ihnen im Gegensatz zu Selbstständigen nicht schwankt.
Wer stark schwankende monatliche Einkünfte hat, die zudem häufig unterhalb der Pfändungsfreigrenze von 1.178,59 Euro (Stand: 2020) liegen, muss möglicherweise andere Sicherheiten vorlegen, um einen Kredit bewilligt zu bekommen. Ein Bürge oder ein zweiter Kreditnehmer kann hier helfen, die Kreditwürdigkeit zu steigern, sofern die zweite Person eine ausreichend hohe Bonität hat und auch die schon bereits erwähnten Voraussetzungen erfüllt.
Als Einkommen sieht die Bank nicht nur Einkünfte aus Arbeit an, sondern auch Renten bzw. Pensionen, Kindergeld und Mieteinnahmen. Was nicht berücksichtigt wird, ist Elterngeld, Wohngeld, Arbeitslosengeld und BAFöG, da diese Zahlungen nur über einen stark begrenzten Zeitraum ausbezahlt werden.
Was tun, wenn der Kredit nicht bewilligt wird?
Manchmal kann es vorkommen, dass man die Voraussetzungen für einen Kredit nicht erfüllt und der Kreditgeber nach Überprüfung der Unterlagen den Kredit nicht bewilligt. Wenn die Anschaffung dringend ist, ist man gezwungen, nach anderen Möglichkeiten zur Finanzierung zu suchen.
Oft ist der Grund für die Ablehnung ein niedriger Schufa-Score.
In diesen Fällen kann man sich an einen Kreditgeber wenden, der die Bonität mit anderen Kriterien bewertet, und nicht anhand des Schufa-Scores. Hilfreich ist es auch, wenn man daran arbeitet, seine eigene Bonität zu verbessern. Außerdem ist ein Bürge mit hoher Bonität bei Banken gern gesehen, sodass man doch noch an seinen Wunschkredit herankommt.