Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
es sind nur noch wenige Tage, dann feiern wir Weihnachten und stehen an der Schwelle zu einem neuen Jahr. Dies ist die Zeit der Besinnung, aber auch die Zeit, um rückblickend auf das alte Jahr zu schauen und einen Ausblick auf das neue zu wagen.
Die Unterbringung der Flüchtlinge hat in 2016 sehr viele Menschen im Rhein-Neckar-Kreis – von Berufs wegen und im Ehrenamt – beschäftigt. Das Landratsamt als Untere Aufnahmebehörde hat es geschafft, dass zum Jahreswechsel kein Flüchtling mehr in einer Notunterkunft wohnen muss. Ich danke daher sowohl unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, als auch den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, der Polizei, den Rettungskräften sowie den Kommunen im Landkreis für ihre Unterstützung bei dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe.
Zeit zum Durchatmen bleibt indes leider nicht viel, denn der Kreis hat schon die Weichen für die nächste Herausforderung gestellt – damit meine ich die Integration der neuzugewanderten Menschen. Hiermit beschäftigt sich im Landratsamt die neu geschaffene Stabsstelle Integration, die direkt beim Landrat angesiedelt ist.
Viele der Asylsuchenden kommen nun in die Anschlussunterbringung in den Kreis-kommunen. Es ist mir ein großes Anliegen, die Städte und Gemeinden im Landkreis bei der beruflichen und gesellschaftlichen Integration der neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu unterstützen. Weil dabei Sprachkompetenz und Bildung zwei Schlüssel-faktoren sind, wollen wir ein kreisweites Bildungsmanagement aufbauen.
Darüber hinaus können alle Einwohnerinnen und Einwohner des Rhein-Neckar-Kreises bei der Integration der Flüchtlinge mithelfen. Denn im täglichen Leben – in den Schulen, im Beruf oder im Verein – lernen Neuzugewanderte am schnellsten, wie das Leben in Deutschland funktioniert, welche Normen und Werte hier gelten. Die Grundvoraussetzung für ein gutes und friedvolles Miteinander sollte stets der Respekt vor dem Gegenüber sein.
Vermutlich war in diesem Jahr die Flüchtlingsunterbringung die Aufgabe, durch die der Rhein-Neckar-Kreis in der Öffentlichkeit am stärksten wahrgenommen wurde. Doch die vielen anderen Angelegenheiten, um die sich der Landkreis im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger kümmert, verdienen es genauso, im Fokus zu stehen.
Exemplarisch möchte ich hierfür die Themen Bildung und Krankenhausversorgung anschneiden: Der Neubau der Louise-Otto-Peters-Schule in Hockenheim, der Erweiterungsbau der Comeniusschule Schwetzingen oder die umfangreiche Modernisierung der Hans-Freudenberg-Schule in Weinheim zeigen, dass der Rhein-Neckar-Kreis ein verlässlicher Schulträger ist. Besonders in den Beruflichen Schulen wird die Vorreiterrolle des Kreises in punkto Digitalisierung immer sichtbarer: Die Einrichtung der Lernfabriken 4.0 ist fast abgeschlossen. Schülerinnen und Schüler können dann intensiv über das Internet zusammenarbeiten und die Produktion eines global agierenden Unternehmens simulieren.
Auch im Gesundheitswesen zeigt sich, dass der Rhein-Neckar-Kreis seinen Slogan „Mit Verantwortung in die Zukunft!“ ernst nimmt. Schon bald geht es mit dem Neubau für das GRN-Betreuungszentrum in Weinheim los und im Frühjahr wird die umgebaute Zentrale Patientenaufnahme der GRN-Klinik Schwetzingen eröffnet. In Eberbach dürften für die Erweiterung der urologischen Abteilung ebenfalls noch im kommenden Jahr die ersten Bagger rollen. All diese Millionen-Investitionen sind klare Bekenntnisse zur wohnortnahen, qualifizierten Krankenhausversorgung.
Ganz aktuell kann ich Ihnen mitteilen, dass es der Rhein-Neckar-Kreis trotz der vielen finanziellen Verpflichtungen geschafft hat, den Hebesatz der Kreisumlage mit 29,5 Prozentpunkten der Steuerkraftsummen der Kommunen im Vergleich zum Vorjahr stabil zu halten. So hat es der Kreistag in seiner letzten Sitzung am 13. Dezember 2016 beschlossen. Mit der Kreisumlage tragen die Kommunen nach Maßgabe ihrer Finanzkraft zu den Ausgaben des Kreises bei, die ja letztlich den hier lebenden Menschen wieder zugutekommen.
Im Jahr 2017 werden die acht Themenkomplexe Nachhaltige Finanzwirtschaft, Jugend und Soziales, Bildung, Gesundheit, Klima- und Umweltschutz, Wirtschaftsförderung und Europa, Integration von Menschen mit Migrationshintergrund sowie die Sicherstellung der Aufgabenerfüllung im Fokus der Arbeit der Kreisverwaltung liegen.
Sie sehen, der Landkreis steckt voller Pläne und Tatendrang. Die Aufgaben im Bereich der strategischen Ziele und der Daseinsvorsorge werden auch im neuen Jahr die volle Aufmerksamkeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landratsamt erfordern. Wir wollen unsere Heimat, die Rhein-Neckar-Region, so gestalten, dass sie für junge Familien genauso wie für ältere Menschen ein attraktiver Lebensraum bleibt und wir wollen für Unternehmen weiterhin ein wichtiger Wirtschaftsstandort sein.
Auch wenn die Herausforderungen der Zukunft sicher nicht geringer werden, haben wir guten Grund, mit Mut und Zuversicht in das neue Jahr zu blicken, denn der Rhein-Neckar-Kreis ist sehr gut aufgestellt.
Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen ein gesegnetes, friedliches und fröhliches Weihnachtsfest sowie ein gesundes, erfolgreiches Jahr 2016, das von Zuversicht und persönlichem Glück geprägt sein möge.
Quelle: Silke Hartmann