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„Wer zuletzt stirbt, lebt am längsten“

23. März 2017 | Das Neueste, Literatur

Das Dreamteam des Regionalkrimis hangelt sich durch Dortmunds Großstadtdschungel.

(zg) Schräge Typen, irre Aufträge. Wer wie Borg und sein Partner Romanov mit einem alten Leichenwagen auf Kundenfang und Informantenjagd fährt und seine Detektei überdies Mystica nennt, darf sich über einen durchgeknallten Kundenstamm nicht beschweren. Doch so abstrus die Situationen auch sind, in die Autor Markus Niebios seine nicht minder seltsamen Helden stolpern lässt, eines bleibt gewiss: Der Tod hat keinen Humor. Auf der Suche nach einer Zigeunerin, die einen Auftraggeber verfluchte, geraten Borg und Romanov in das Dortmunder Nordstadtghetto – und damit in ein Parralleluniversum, einem Bermudadreieck mit den Koordinaten Drogen, Wahnsinn und nichts als Ärger. Leichen pflastern den Weg des Duos, Romanov wird von seiner dressierten Fledermaus verlassen und verschwindet selbst, während Teilhard Borg unter Gefahr für Leib und Verstand nach den Urhebern der grausamen Morde sucht – und nach dem Mann, der ihm einst die Nase abschnitt.

„Wer zuletzt stirbt, lebt am längsten“, ist nach „Kopflos im Kofferraum“ der zweite Kriminalroman des Möhneseer Autors Markus Niebios, der in seiner Geburtsstadt Dortmund spielt. „Kopflos im Kofferraum“ gehörte zu den viel beachteten Erstlingswerken auf der Frankfurter Buchmesse 2014. „Intelligent“, „wild“, „schrill“ und „durchgeknallt“ – so lauteten die Attribute, die seinem Debütroman anhafteten. Nach der Lektüre von „Wer zuletzt stirbt, lebt am längsten“ müssen entweder neue Attribute her, oder die bisherigen gesteigert werden.

Anzeige SwopperMarkus Niebios…

… wurde 1968 in Dortmund geboren und belegt in seiner Geburtsstadt trotz einer Studiendauer von 20 Semestern lediglich den zweiten Platz in der Bestenliste ewiger Studenten der FH Sozialpädagogik. Bekannter wurde er als Sänger der Dortmunder Formation „Van Winkle“, die es in den 90ern immerhin zu einem Plattenvertrag bei DD-Records brachte. Zu alt, um als Rockstar jung zu sterben, beschloss er, sich mit Frau und zwei Katzen ins Nirgendwo des Sauerlands zurückzuziehen, um Bücher zu schreiben. Sein Debütroman Kopflos im Kofferraum oder der Argwohn des Krustentiers im ansteigenden Wasserbad (KBV 2014) wurde für den Amazon Autorenpreis nominiert.

Markus Niebios
„Wer zuletzt stirbt, lebt am längsten“ – Niebios zweiter Roman um seine Hauptfiguren Borg und Romanov ist eine Achterbahnfahrt im Leichenwagen. Ein kurzes Interview mit dem Autor.

Zwei Charaktere wie Borg und Romanov denkt man sich nicht einfach aus – und wenn doch: wie lange haben Sie die beiden reifen lassen, bis es Ihnen an der Zeit erschien dieses Traum-Duo auf die literarische Welt loszulassen? Oder gibt es gar reale Vorbilder?

„Es wird ja öfter behauptet, dass Autoren immer nur über sich selber schreiben. Da kann einem schon mal bange werden. Zu meiner Beruhigung sage ich mir immer wieder vor, dass die beiden einer Kurzgeschichte entstiegen sind und Potential mitbrachten. Den Rest regelte wahrscheinlich der Nullraum.“

Da Sie in Dortmund aufgewachsen sind, haben Sie wohl auch einige real existierende Orte im Sinn, wenn Sie das „Dortmunder Nordstadtghetto“ beschreiben.

„Tatsächlich existieren die meisten im Buch beschriebenen Orte wirklich. Die Dortmunder Nordstadt ist über das Ruhrgebiet hinaus berüchtigt als Drogenumschlagplatz und Hauptstadt der Schrottimmobilien. Eine Gegend, in der mehr Leute spurlos verschwinden, als im Bermuda-Dreieck. Wir haben dort gerade den Videotrailer für „Wer zuletzt stirbt, lebt am längsten“ gedreht. Über das, was während des Drehs alles passiert ist, könnte ich ein Buch schreiben. Außerdem vermissen wir das Skriptgirl.“

Die Fälle, in die Sie Borg und Romanov verwickeln, die vielen verschrobenen und mit scharfem Strich gezeichneten Figuren und das Tempo Ihrer Romane sind großes Kopfkino. Eigentlich schreien die Bücher danach, verfilmt zu werden. Gibt es da Pläne oder Anfragen?

„Ja, klar! Ralf Kramp hat schon einen Gehrock nebst grauer Langhaarperücke besorgt und will sich die Videokamera seiner Nachbarin ausborgen. Der kann auch den Akzent super nachmachen. Also Romanovs, nicht den der Nachbarin.“

Sie haben doch nicht etwa vor, lediglich eine Trilogie abzuliefern und dann den Lesern weitere abgefahrene Abenteuer von Borg und Romanov vorzuenthalten?

„Selbst wenn ich vorhätte, die beiden zu beerdigen, würden sie so lange gegen ihren Sargdeckel klopfen, bis man sie wieder rauslässt. Ich weiß, wovon ich rede. Das dumpfe Pochen lässt einen nachts nicht schlafen.“

KBV Verlags,- und Medien GmbH
284 Seiten
Taschenbuch
ISBN 978-3-95441-362-1
Preis 10,95 €
E-Book
ISBN 978-3-95441-362-1
Preis 8,99 €

Quelle: Vladimir Nowakowski

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