Dr. Albrecht Schütte MdL im Gespräch mit Christian Kaufmann vom Birkenhof in Daisbach
Waibstadt-Daisbach. „Wie kann durch vernünftige Vorschriften zur Verpackung die nachhaltige Verwertung von nicht genutzten Nahrungsmitteln vereinfacht werden?“ Diese Frage stand im Mittelpunkt des Gesprächs des Landtagsabgeordneten Dr. Albrecht Schütte mit Christian Kaufmann vom Birkenhof über die Verpackungsindustrie und Abfallsysteme. Inzwischen werden selbst Gemüse und Obst, die oft eine natürliche Schutzschicht von Natur aus haben, zusätzlich mit Folie überzogen. Teile dieser Folie landen dann gemeinsam mit Speiseresten z.B. in der Biogasanlage des Birkenhofs.
Mehrfach im Jahr werde das Gärprodukt überprüft und man halte jederzeit die gesetzlichen Bestimmungen ein, so Kaufmann. Jedoch sei der Zuwachs an Verpackungen ein Problem. Daher hat Kaufmann einen Wunsch: Lebensmittel sollten so verpackt werden, dass sie besser verwerten werden können. Als Beispiel präsentierte Kaufmann zwei Teebeutel: Bei einem wurde eine Zinkklammer benutzt, um die Schnur des Beutels mit dem Zettel zu verbinden. Dies könne zu einem Schwermetallproblem im Gärprodukt führen, im schlimmsten Fall könne das Gärprodukt dann nicht mehr auf den Äckern verteilt werden. Schütte versprach, sich zu erkundigen, welche Möglichkeiten es gebe, hier die Lebensmittel- bzw. Verpackungsindustrie mehr in die Pflicht zu nehmen, um nachhaltiger zu produzieren.
Zunächst, so waren sich Landwirt und Politiker einig, stehe der Verbraucher in der Pflicht. Zum einen könne bereits beim Einkauf Verpackung vermieden werden, zum anderen bestimmten die Verbraucher, wie die Produkte schlussendlich entsorgt werden. Jedoch wüssten viele Menschen gar nicht, was in welche Tonne gehöre, so Kaufmann. Dieses Thema werde nicht gründlich genug vermittelt und zudem gebe es zu wenige Kontrollen. „Jeder kann dazu etwas beitragen und wenn es nur damit zu tun hat, in die Biotonne kein Plastik zu werfen“, bestätigte Schütte. Beide hielten es für hilfreich, wenn auf den Tonnen Aufkleber angebracht werden, auf denen genau stünde, „was wo rein gehört“. Dies wäre eine einfache Art, Verbraucher auf die Trennungsrichtlinien aufmerksam zu machen. Weitere Themen im Gespräch unter anderem „Bioprodukte“ und Möglichkeiten, um CO2 einzusparen.
(Text/ Foto: Nahrgang)