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Wie wirken Anti-Aging-Produkte?
Von jeher kennen wir die Werbeversprechen von Anti-Falten-Produkten aus dem Fernsehen: Die neuste Creme mit dem modernsten Wirkstoff verspricht jegliche Falten verschwinden zu lassen. Ob diese Produkte so wirksam sind, wie sie angepriesen werden, ist eine der Fragen, die man sich in Bezug daraufstellen kann. Die andere ist, WIE sie überhaupt wirken sollen. Was machen Anti-Aging-Cremes, auf wissenschaftlicher Ebene, um uns jünger zu machen? Und funktioniert das tatsächlich?
Warum entstehen Falten?
Um herausfinden zu können, wogegen man mit einer Anti-Falten-Creme eigentlich vorgehen muss, um die Bildung von Falten zu verhindern, muss man erst einmal verstehen, was passiert, wenn eine Falte entsteht, und warum es dazu kommt.
Was ist eine Falte?
Eine Falte ist eine bleibende Vertiefung in unserer Haut, die sich bei entspanntem Gesicht oder erst durch Mimik zeigen kann. Eine dauerhafte Falte entsteht durch eine Mischung aus verschiedenen Faktoren der Hautalterung:
- Verlust der Dehnbarkeit und Straffheit
- Ausdünnen des Unterhautfettgewebes
- Ausdünnen der Oberhaut
- Reduktion der Regenerationsfähigkeit
- Nachlassen der Muskelspannkraft
Weshalb entsteht eine Falte?
Wie dehnbar und straff unsere Haut ist, wird zu großen Teilen durch unsere Bindegewebsfasern Kollagen und Elastin bestimmt. Durch das Altern und Umweltfaktoren nimmt die Menge dieser Stoffe im Laufe der Jahre ab, da unsere Zellen beginnen sich langsamer zu teilen.
Damit dünnt unser Unterhautfettgewebe aus, das unsere Haut stützt und aufpolstert. So nimmt der Feuchtigkeitsgehalt unserer Haut ab. Auch die Talgproduktion unserer Hautzellen wird immer weniger. Die Haut wird insgesamt trockener, reißt schneller und heilt schlechter. Durch die mangelnde Stabilität und Spannkraft entstehen Falten und Runzeln, vor allem dort, wo durch Mimik Belastung stattfindet.
Weshalb nimmt die Stabilität unserer Haut ab?
Der Verlust von Spannkraft und Elastizität ist eine Folge von oxidativem Stress. Dieser Prozess wird ausgelöst durch die sogenannten freien Radikale. Sie sind Stoffwechselnebenprodukte, die stark reaktiv sind und auf ihrer Suche nach Elektronen, mit denen sie sich paaren können, unsere eigenen Körperzellen angreifen. So entstehen die Abnutzungserscheinungen, die wir als Alterungsprozess wahrnehmen.
Diese freien Radikale entstehen natürlich in unserem Körper. Sie können aber auch durch eine falsche Lebensführung und Umwelteinflüsse verstärkt gebildet werden. Dazu zählen:
- UV-Strahlung, Röntgenstrahlung und Hitze
- Falsche Ernährung, Alkoholkonsum & Rauchen
- falsches Schlafverhalten
- psychischer Stress und körperliche Anstrengung
- Kontakt zu Schadstoffen
Um der Bildung der freien Radikale entgegenzuwirken, hat unser Körper eigene Abwehrmechanismen und Reparaturvorgänge. Diverse Enzyme, Hormone und andere Stoffe minimieren die Wirkung des oxidativen Stresses. Wenn wir uns nun die Methoden ansehen, mit denen Anti-Aging-Produkte gegen Falten vorgehen, ist es nicht verwunderlich, dass wir viele dieser Stoffe in den Inhaltsangaben finden. Wirksam sind zum Beispiel:
- Antioxidantien wie Vitamin A, C oder E
- Das Coenzym Q10
- Harnsäure
- Melatonin
Der Anti-Falten-Ansatz
Um wirksam gegen Falten anzugehen, nutzen Forscher und Kosmetikunternehmen eine Mischung aus
- Inhaltsstoffen, die gegen die freien Radikale vorgehen,
- Inhaltsstoffen, die die Reserven auffüllen, die von freien Radikalen geschädigt wurden und
- Inhaltsstoffen, die uns vor den Umwelteinflüssen schützen, die freie Radikale entstehen lassen.
Anti-Falten-Creme enthält zum Beispiel Kollagen und Hyaluronsäure, um unser Bindegewebe zu unterstützen. Was eigentlich einmal durch unseren Körper selbst zu genüge hergestellt wurde, wird nun künstlich hinzugefügt, um die Haut zu straffen und Feuchtigkeit zu binden.
Eine wirksame Strategie ist die Kombination mit Wirkstoffen wie Moosextrakt. Dieser stärkt die Zellkerne unserer Hautzellen und aktiviert den schnelleren Stoffaustausch in ihnen. Dadurch wird unserer Haut dabei geholfen, mit weniger Belastung auf schädigende Umwelteinflüsse reagieren zu können. Er ist ein Werkzeug, um uns präventiv vor entstehenden freien Radikalen zu schützen und so gar nicht erst zuzulassen, dass vermehrt Falten entstehen.
Fazit – Funktioniert Anti-Falten-Pflege?
Anti-Falten-Creme funktioniert. Sie füllt wichtige Reserven unserer Haut wieder auf, um sie straff und glatt aussehen zu lassen. Zusätzlich beugt sie durch ihre pflegenden Komponenten und Inhaltsstoffe wie Antioxidantien dem vor, dass unsere Haut austrocknet und verstärkt freie Radikale entstehen, die ihr schädigen. Es ist aber wichtig zu wissen, dass Anti-Falten-Creme Falten nicht entfernt. Sie werden optisch minimiert und ihre künftige Entstehung wird gemindert. Ist eine Falte einmal entstanden, kann man sie nur mit medizinischen Eingriffen rückgängig machen.
Um zu funktionieren, setzt die Pflege an den Entstehungsgründen der Faltenbildung an. Sie reduziert die Bildung von freien Radikalen durch Umwelteinflüsse und minimalisiert deren negative Folgen durch Wirkstoffe wie Antioxidantien und das Wiederauffüllen beschädigter Ressourcen. Wichtig ist, am besten vor dem Entstehen der Falten bereits mit dieser Pflege anzufangen, bevor Schäden überhaupt entstehen können.