Viel Lob – keine Punkte. Erneut hat die TSG 1899 Hoffenheim gezeigt, dass sie immer besser mit den stärksten Teams der Liga mithalten kann. Bei der 1:3 (0:0)-Niederlage gegen Turbine Potsdam fehlt nur die Effizienz im Torabschluss. Vor 875 Zuschauern zeigt Hoffenheim in einer unterhaltsamen Partie mit vielen Strafraumszenen auch spielerisch eine starke Vorstellung.
Taktik & Personal:
Zum dritten Mal in Folge kann Trainer Jürgen Ehrmann die gleiche Formation aufs Feld schicken. Vor Martina Tufekovic bilden wieder Judith Steinert, Tamar Dongus, Kristin Demann und Leonie Pankratz die Viererkette. Im Mittelfeld agiert Stephanie Breiter defensiv, Fabienne Dongus und Martina Moser offensiv. Auf den Flügeln spielen Emily Evels (rechts) und Anne Fühner (links), Dóra Zeller ist auf der Mittelstürmerposition aufgeboten. Als die Kräfte nachlassen kommen in der Schlussphase noch Johanna Kaiser, Silvana Chojnowski und Lina Bürger zum Einsatz.
Der Spielfilm:
13. Minute: Erste Chance des Spiels für die TSG. Dóra Zeller schickt Emily Evels steil, die flankt von rechts in den Strafraum, aber Stephanie Breitner verpasst.
26. Minute: Nach einer Flanke von Evels wird Zeller gerade noch am Torschuss gehindert.
28. Minute: Das musste die Führung sein. Eine Vorlage von Evels schiebt Zeller links am Tor vorbei.
30. Minute: Die beste Chance für Potsdam. Nagasato schießt um Zentimeter links am Tor vorbei.
33. Minute: Anne Fühner passt auf Zeller, die zieht direkt ab und verfehlt das linke Dreieck nur knapp. Ein Superschuss.
42. Minute: Zeller setzt sich nach Pass von Fühner im Strafraum durch, doch die Torhüterin hält. Links steht Evels mutterseelenallein.
52. Minute: Wie aus dem Nichts das 0:1. Tabea Kemme jagt den Ball aus 18 Metern von halbrechts ins linke Dreieck.
54. Minute: Fühner zieht über links aufs Tor, kommt aber nicht zum Abschluss.
66. Minute: Die überragende Tabea Kemme knallt den Ball aus 30 Metern ans Lattenkreuz. Johanna Elsig schiebt den Ball ein, aber abseits.
75. Minute: 0:2! Langer Pass auf die schnelle Schottin Lisa Evans, Tufekovic kommt aus dem Tor, wird aber ausgespielt. Die Vorentscheidung.
90.+1. Minute: 1:2. Die Ex-Potsdamerin Kristin Demann schießt eine Vorlage von Johanna Kaiser von der Strafraumgrenze links halbhoch ins Tor.
90.+2. Minute: Direkt im Gegenzug das 1:3. Die Hoffenheimer Abwehr ist noch nicht sortiert. Evans schießt ein. Danach ist Schluss.
Die Spielerin des Spiels: Anne Fühner
Das Laufwunder. Unheimlich agil, zweikampfstark und mit viel Vorwärtsdrang. Gutes Zusammenspiel mit Dóra Zeller. Erarbeitete sich auch selbst Chancen.
Die Zahl des Spiels: 3
Im vierten Aufeinandertreffen mit Potsdam kassierte Hoffenheim zum vierten Mal drei Tore. (2:3, 0:3, 0:3, 1:3). Zum dritten Mal in Folge ging die TSG mit der gleichen Anfangsformation ins Spiel. Kristin Demann erzielt ihr drittes Saisontor, während Dóra Zeller dieses bei drei Torchancen leider verpasst.
Die Trainerstimmen:
Jürgen Ehrmann:
Es war wie gegen Wolfsburg und Bayern. Wir machen ein gutes Spiel, aber es reicht noch nicht ganz. Wir versuchen mittlerweile unseren Stil durchzubringen, das sieht auch ganz gut aus, aber das kostet sehr viel Kraft. Gegen Ende der ersten Halbzeit hatten wir gute Chancen in Führung zu gehen. Da musst du das Ding halt machen, damit man dann mal führt. Nach dem 0:1 durch ein Tor, das so auch nicht immer fällt, wurde es noch schwerer. Die Mädels tun mir ein bisschen Leid. Es sind in der Kabine auch in paar Tränen vergossen worden wegen der vergebenen Chancen. Sie haben sich die ganze Runde schon vorgenommen, einen Großen zu ärgern. Aber die Mannschaft soll den Kopf hoch nehmen. Vor nicht allzu langer Zeit haben wir gegen solche Gegner versuchen müssen, einigermaßen achtbar aus dem Spiel zu kommen. Mittlerweile schaffen wir Phasen, wo wir so einem Gegner Probleme machen. Beim nächsten Spiel in Sand sieht die Welt wieder anders aus. Da greifen wir wieder an.
Bernd Schröder (Turbine Potsdam):
Wir sind natürlich zufrieden, drei Punkte mitzunehmen. Damit haben wir vorher nicht unbedingt fest gerechnet, denn wir waren gewarnt, wenn andere Spitzenteams hier nur mit einem Tor gewinnen. Hoffenheim hat ein sehr ausgeglichenes Team und die erste Halbzeit sehr gut gespielt und uns gut zugestellt. Wir sind weit hinterher gelaufen und waren gar nicht im Spiel. Man hat gesehen, dass wir viele Fehler machen, wenn die Mannschaft Druck bekommt. Deshalb haben wir in der zweiten Halbzeit etwas verändert, mit Lisa Evans, die wegen Verletzung ein dreiviertel Jahr nicht gespielt hat, und Felicitas Rauch. Da lief es besser. Es war ein Spiel auf schmalem Grad. Hoffenheim ist auf einem guten Weg.
(Über Kristin Demann:) Wenn eine Spielerin das Tor macht, die bei uns die Grundlagen des Fußballs gelernt hat, ist das nicht so schlimm.
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Quelle: TSG 1899 Hoffenheim, Bilder Hans Joachim Janik
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