Geburtenrate liegt bei 1,63 Kindern je Frau
(zg) Im Rhein-Neckar-Kreis haben im vergangenen Jahr wieder mehr Kinder das Licht der Welt erblickt. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg ermittelt hat, wurden 2017 insgesamt 5.186 Babys geboren; die Geburtenrate betrug damit durchschnittlich 1,63 Kinder je Frau. Landesweit lag diese Kennziffer bei 1,57 – zwar der zweithöchste Wert seit über 40 Jahren, aber weiterhin unter dem für eine Bestandserhaltung der Bevölkerung erforderlichen Niveau.
Als Ursache für die positive Entwicklung der Geburtenhäufigkeit sehen die Statistiker unter anderem die durch Zuwanderung angestiegene Zahl von Frauen im gebärfähigen Alter, aber auch die geburtenstarken Jahrgänge Anfang der 1960er-Jahre, die sogenannten „Baby-Boomer“, deren Kinder nun selbst Nach-wuchs bekommen.
Dass die durchschnittliche Kinderzahl je Frau in den vergangenen Jahren wie-der ansteigt, sei nicht zuletzt der verbesserten Kinderbetreuung und der relativ niedrigen Arbeitslosenquote geschuldet. Dagegen verzichteten Paare in gesellschaftlichen Krisen- und Umbruchsituationen auf die Geburt von Kindern.
Innerhalb des Landes zeigen sich durchaus bemerkenswerte Unterschiede in der Geburtenhäufigkeit: Am Ende der Skala des Statistischen Landesamtes rangiert mit 1,18 Kindern je Frau der Stadtkreis Heidelberg, gefolgt vom Stadtkreis Karlsruhe (1,27). Spitzenreiter unter den 44 Stadt- und Landkreisen war 2017 der Neckar-Odenwald-Kreis mit einer Geburtenrate von 1,78 Kindern je Frau.
Die Gründe für die regionalen Unterschiede in der Geburtenhäufigkeit sind vielfältig. Auffällig ist noch immer ein traditionelles „Land-Stadt-Gefälle“, das heißt in den meisten ländlich geprägten Gebieten liegt die Kinderzahl je Frau deutlich über der der Städte. In Hochschulstandorten wie Heidelberg ist die Geburtenrate besonders niedrig, weil dort viele jüngere Frauen leben, bei denen Studium und Berufseinstieg im Vordergrund stehen und deshalb (noch) keine Familien-gründung geplant ist.
Auch wenn der Rhein-Neckar-Kreis bei der Geburtenrate keinen Spitzenplatz belegt, so kann er doch mit seiner Bevölkerungszahl punkten. Nach der aktuellen Fortschreibung liegt er mit 546.745 Einwohnerinnen und Einwohnern weiterhin an erster Stelle in Baden-Württemberg und zählt seit Jahren zu den Landkreisen mit einem kontinuierlichen Bevölkerungszuwachs.
Quelle: Silke Hartmann