Bei der TSG dankt man gerne an das bisher letzte Gastspiel in München zurück. Nach einem 1:3-Rückstand kam „Hoffe“ wieder in die Partie und holte beim 3:3 in der Allianz Arena einen Punkt. Damit beendete die Mannschaft von Markus Gisdol zwei Münchner Serien. Erstmals nach 19 Spielen ging der FCB nicht als Sieger vom Platz und erstmals in der Saison 2013/14 konnte das Team von Pep Guardiola vor heimischem Publikum nicht gewinnen. Und was ist diesmal beim Rekordmeister drin?
Markus Gisdol über…
…den Gegner
Die Verletzung von Philipp Lahm ist natürlich tragisch, aber solche Dinge passieren im Fußball. Es gibt in Deutschland, vielleicht sogar in Europa, allerdings auch keine Mannschaft, die Ausfälle derart kompensieren kann. Da spielen nur Granaten – egal, ob Müller, Götze oder Lewandowski. Eigentlich kann man alle Spieler dieses Kaders aufzählen. Sie würden alle in jedem großen Klub in Europa eine große Rolle spielen. Die Bayern haben ihre eigene Spielweise und sie machen kaum Fehler. Wenn sie den Ball erobern und das andere Team ungeordnet erwischen, kommt der Ball sicher im Strafraum an und es gibt einen Abschluss. Sie machen auch in höchstem Tempo keine Fehler – die Pässe kommen an. Die individuelle Klasse ist schon beeindruckend.
…das Personal
Die Lage ist relativ entspannt. Die einzige ernsthafte Verletzung hat Eugen Polanski. Er hat im Trainingsspiel einen Pferdekuss am Oberschenkel bekommen. Ich weiß nicht, ob es bei ihm bis Samstag reicht. Die Spieler, die bei ihren Nationalmannschaften waren, sind ohne große Verletzungen zurückgekommen. Wir müssen schauen, dass sie gut regenerieren – gerade für Sebastian Rudy und Kevin Volland war es auf dem tiefen Boden in Vigo kraftraubend. Jin-Su Kim hat zwei Wochen ohne Probleme mit der Mannschaft trainiert und auch zwei internen Spiele voll absolviert. Er hat lange nicht gespielt, der Rhythmus fehlt noch, aber ich bin froh, dass wir ihn bald wieder zur Verfügung haben. Einen echten Linksfuß.
…die sportliche Situation
Wir wissen, was unsere Mannschaft gut kann, wir haben aber auch Respekt vor dem, was der FC Bayern gut kann. In München werden zwei Spielstile aufeinandertreffen. Wir machen vor dem Spiel nichts Besonderes, nehmen die Herausforderung voll an und freuen uns auf die Partie. Die Bayern werden zuhause auch mal wieder ein Spiel verlieren. Ob das gegen uns ist, weiß ich nicht. Aber wir werden alles versuchen und nicht im Vorfeld abschenken. Die Erwartungshaltung ist natürlich dennoch nicht so groß. Wenn man in München vier, fünf oder sechs zu null verliert, ist das normal. Oder glauben sie, dass wir besser sind als der AS Rom?
Die bisherigen Duelle:
Hmmm… Zwölf Mal begegneten sich die TSG und der FCB in der Bundesliga – als Sieger ging „Hoffe“ dabei bisher nicht vom Platz. Vier Mal erkämpfte man sich ein Unentschieden, acht Mal gab es eine Niederlage. Doch die beiden jüngsten Vergleiche machen Mut. Vor heimischem Publikum ging man in der Vorrunde 2013/14 bei der knappen 1:2 Niederlage in Führung, in der Rückserie erkämpfte sich das Team nach einem 1:3-Rückstand noch einen Punkt. Mit dem 3:3 durchbrach die TSG eine lange Bayern-Serie – zuvor war das Team von der Isar 19 Mal nacheinander als Sieger vom Platz gegangen. Ein gutes Omen für das Duell am Samstag?
Die Form des Gegners:
Hmmmm… Acht Siege und drei Unentschieden in der Liga; 27:3 Tore. Im Pokal im Achtelfinale; 7:2 Tore. In der Champions League nach vier Spielen und Erfolgen bereits Gruppensieger; 11:1 Tore. Sechs Spieler im Kader, die für die Wahl des Weltfußballers nominiert sind. Mehr muss man nicht sagen. Doch, vielleicht das noch – nach der Weltmeisterschaft rechneten viele Experten und Trainer Pep Guardiola mit einer schwierigen Vorrunde für den FC Bayern. Bisher trat das Gegenteil ein – die Bayern domnieren in allen Wettbewerben. Einzig das Verletzungspech streut Sand in Guardiolas gut geölte Fußball-Maschine. Martinez, Alaba, Tiago, Lahm, Badstuber, Pizarro, Reina, Starke – sie alle fehlen am Samstag verletzt. Dennoch: die Münchener haben den besten und breitesten Kader der Liga. Egal, wer in der Allianz Arena aufläuft, für die TSG steht ein unglaublich schweres Spiel an.
Das Schlüsselduell:
Hmmmm… Götze, Müller und Lewandowski sollten die TSG-Profis stoppen, um in München etwas mitzunehmen. Spaß beiseite: für „Hoffe“ kann am Samstag nur etwas gehen, wenn die Mannschaft als Ganzes funktioniert. Wenn jeder für den anderen arbeitet und bereit ist, noch einen Schritt mehr zu machen. Dass die Mannschaft von Markus Gisdol dazu in der Lage ist, zeigte sie in der Vorsaison beim 3:3. Damals trat man extrem mutig auf und lief den Rekordmeister teilweise schon am eigenen Strafraum an. Dadurch kamen die Münchner nicht zum geliebten geordneten Spielaufbau mit vielen kurzen Pässen. Ob das auch am Samstag der Schlüssel sein soll? Markus Gisdol wird das vor der Begegnung sicherlich nicht verraten.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
Weitere Berichte Über die TSG 1899 Hoffenheim in unserer Rubrik: TSG 1899 Hoffenheim