(zg) Auch im Heimattagejahr hat der DGB gemeinsam mit dem städtischen Kinder- und Jugendreferat die Woche für Demokratie und Toleranz geplant. Im Rahmen dieser Aktionswoche finden unterschiedliche Veranstaltungen statt, die das gemeinsame Ziel haben, unsere Demokratie und die gemeinsamen Grundwerte zu stärken.
Die Woche startet am Montag, 10. Februar um 18:30 Uhr im Jugendhaus mit einem Eröffnungsvortrag durch das Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg: „Mit uns oder gegen uns! Rechtsextremistische Heimat- und Identitätskonstruktionen“. Mit Blick auf die in Sinsheim stattfindenden Heimattage beschäftigt sich der Vortrag mit der Konstruktion von Heimatgefühlen und Identität bei Rechtsextremisten, insbesondere bei Organisationen der sogenannten „Neuen Rechten“ (wie z.B. der „Identitären Bewegung Deutschland“).
Am Dienstag, 11. Februar, 14:30 – 17:30 Uhr wird vom Demokratiezentrum Baden-Württemberg ein Seminar für pädagogische Fachkräfte, Schul- und Jugendsozialarbeiter und Lehrer angeboten: “Gesellschaft unter Strom – Im Spannungsfeld radikaler Ideologien“ von 14:30 – 17:30 Uhr, in der Kraichgau Realschule. Der Workshop gibt anhand von Propagandamaterial einen Einblick in Ideologien und die Rekrutierungspraktiken radikaler Gruppierungen und diskutiert einen möglichen (präventiven) Umgang im Rahmen der pädagogischen Arbeit. Anmeldung über [email protected] oder 0621 / 15047019.
Am Mittwoch, 12. Februar gibt es um 18 Uhr und 20:30 Uhr im Citydome den Doku-Spielfilm „Kleine Germanen“ zu sehen (FSK ab 12 Jahren). „Kleine Germanen“ macht in einer ungewöhnlichen Verbindung aus Dokumentar- und Animationsfilm auf ein kaum aufgearbeitetes Problem unserer Gesellschaft aufmerksam, das mit Blick auf die rechten Gewaltausschreitungen der letzten Zeit aktueller ist denn je: Kinder, die in einem demokratiefeindlichen Umfeld aufwachsen und nach dogmatischen Prinzipien rechtsextremer Ideologien erzogen werden. Nach dem Film sind alle Zuschauer zur Diskussion mit dem Regisseur Frank Geiger eingeladen. Eintritt: 5,50 €. Karten sind erhältlich beim Citydome Sinsheim, Tel.: 07261-6569555 oder über www.citydome-sinsheim.com.
Am Donnerstag, 13. Februar geht es um ähnliche Fragestellungen, allerdings aus der Erwachsenenperspektive: In der Buchhandlung Doll findet um 19 Uhr eine Lesung mit Christian E. Weißgerber statt: „Mein Vaterland! Warum ich ein Nazi war“. Warum wird man heute noch Neo-Nazi? Weshalb steigen einige wieder aus? Was sind die Konsequenzen eines Ausstiegs? Der Szene-Aussteiger Christian E. Weißgerber liefert in seinem Buch viele Hintergrundinformationen und Erklärungen; schonungslos, klar und differenziert. Karten zu 5 € sind in der Buchhandlung Doll erhältlich.
Die Woche für Demokratie und Toleranz richtet sich nicht ausschließlich an Erwachsene. Sie möchte insbesondere auch einen Beitrag zur politischen Bildung von Jugendlichen leisten. Deshalb werden an vier Vormittagen Klassengespräche an verschiedenen Sinsheimer Schulen durchgeführt. „Zahor – Erinnere dich!“ – mit dieser Aufforderung beginnt ein Kurzfilm, der die Geschichte der Hoffenheimer Juden Menachem und Fred Maier erzählt, die 1940 nach Gurs deportiert wurden. Die Geschichte wird von Ilay Elmkies, einem israelischen Spieler der TSG Hoffenheim erzählt. Dadurch werden die menschenverachtenden Geschehnisse von damals an die Gegenwart angebunden. Es wird dabei der Frage nachgegangen, was für die Schüler „Heimat“ bedeutet und welche Handlungen, Haltungen und Verantwortungen sich für sie aus der Aufforderung „Erinnere dich!“ ergeben.
Weitere Informationen gibt es beim städtischen Kinder- und Jugendreferat unter [email protected] oder 07261-404261.
Quelle: Stadt Sinsheim