Vor einiger Zeit wurde ein Mann von einem Auto überfahren und getötet. Der Unfallverursacher beging Unfallflucht. Er konnte von der Polizei nicht ermittelt werden. Der Getötete hinterließ eine Frau und drei Kinder. Ein Fall, wie er immer wieder vorkommt.
Doch in diesem Fall passierte folgendes: Jeden Monat überwies ein Unbekannter einen ansehnlichen Geldbetrag an die Witwe. Was lag wohl näher, als diesen zu verdächtigen den Unfall verursacht zu haben. Unsere liebe Polizei hatte keine große Mühe den anonymen Spender zu ermitteln. Er beteuerte zwar seine Unschuld, wurde aber schließlich zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Der gute Mann, ein Geschäftsmann, war verzweifelt und verbittert. Er verstarb kurz nach seinem Gefängnisaufenthalt. Und jetzt erst meldete sich der wahre Unfallverursacher.
Den Fall konnte ich natürlich nicht nachprüfen. Ich hörte ihn von einem Pfarrer im Radio, im geistlichen Wort und denke, dass der die Wahrheit gesprochen hat.
Die Welt ist manchmal schon schlecht oder besser gesagt, ungerecht.
Ungerecht fand ich schon in meiner aktiven Polizeidienstzeit, dass die guten Menschen (die „Dummen“) bei der Polizei alles zugaben und bestraft wurden und dass die „Gescheiten“ nichts zugegeben haben und nicht bestraft werden konnten.
Das beste Beispiel war, wenn ein Kraftfahrer wegen Übermüdung eingeschlafen ist und einen Unfall verursacht hatte.
Gab er zu, eingeschlafen zu sein, wurde ihm der Führerschein wegen Straßenverkehrsgefährdung abgenommen.
Gab er eine Ausrede an, Unbekannter, Reh, etc. oder machte er keine Angaben, passierte ihm gar nichts oder nur wenig.
Diese Ungerechtigkeit hat sogar die Justiz eingesehen. Deshalb muss der Autofahrer vor seiner Anhörung über sein Aussageverweigerungsrecht belehrt werden.
Also was rätst du deinen Kindern?
Sag immer die Wahrheit?
Bevor ich schwermütig werde, was überhaupt nicht mein Fall ist, noch ein kleines versöhnliches Gedicht:
Mit einer Blume
Kannst du Menschen eine Freude machen.
Mit einem Streichholz
Kannst du eine Kerze entzünden
Mit einem Auto
Kannst du in den Süden fahren.
Aber mit einem Freund
Kannst du alles.
von Adolf Skrobanek